Ein falsches Spiel mit den Patienten

Ein falsches Spiel mit den Patienten
Dass SPÖ-Stadtrat Hacker offen über das Abweisen von Gastpatienten reden darf, offenbart den politischen Riss in der Ostregion
Martin Gebhart

Martin Gebhart

Wenn es das Ziel ist, noch schnell vor der Wiener Gemeinderatswahl Ende April politisch ein wenig zu zündeln, dann hat SPÖ-Stadtrat Peter Hacker das richtige Thema gewählt. Mit dem brisanten Vorstoß des Gesundheitsstadtrats, Patienten aus Niederösterreich und dem Burgenland in Wiener Krankenhäusern verbal zu Personen zweiter Klasse zu degradieren, ist das gelungen. Auch wenn er zuletzt versucht hat, wortreich zu erklären, wer aller und was alles damit nicht gemeint ist. Am Ende bleibt in den Köpfen der Öffentlichkeit picken, dass ihn die Gastpatienten aus den Nachbarbundesländern als Stadt zu viel – konkret rund 450 Millionen Euro – kosten und dass sie deswegen etwa bei planbaren Operationen auf eigene Wartelisten gesetzt werden müssen. Den Bewohnern der Stadt als Patienten zweiter Klasse nachgereiht.

Kommentare