Auch wenn davon offiziell noch nichts wirklich umgesetzt worden ist, haben die Worte von Peter Hacker doch schon einiges ausgelöst. Die Patientenanwaltschaft berichtet davon, dass es bei einigen Kliniken bereits Abweisungen gegeben haben soll. Teilweise wurde bei Aufnahmen nachgefragt, ob die Betroffenen nicht doch eine Wiener Adresse angeben können, damit eine Einweisung problemlos ablaufen kann. Somit ist es Peter Hacker bereits gelungen, Verunsicherung zu schüren. Dem Stadtbudget hat das aber noch keinen zusätzlichen Euro gebracht. Niederösterreich und das Burgenland verweisen auf die Verhandlungen zum Finanzausgleich, die zuletzt 2023 abgeschlossen worden sind. Da ist genau geregelt, wie viel Steuergeld die Bundeshauptstadt Wien wegen der vielen Gastpatienten mehr bekommt. Damals war von Peter Hacker bzw. den Wiener Verhandlern kein Einspruch gekommen, als unter die entsprechenden Summen die Unterschriften gesetzt worden sind. Dass sich die Situation in nur einem Jahr so verschlechtert hat, dass jetzt eingegriffen werden muss, kann und will niemand glauben.
Der Soloritt von Peter Hacker, den er ohne Widerspruch aus der Führungsriege der Wiener SPÖ durchziehen kann, ist leider ein deutliches Zeichen für den politischen Riss, der die Ostregion derzeit schwächt. Unter Michael Häupl (SPÖ), Erwin Pröll (ÖVP) und Hans Niessl (SPÖ) war man sich in den drei Bundesländern einig, dass man nur gemeinsam über die Parteigrenzen hinweg diese eng vernetzte Region weiterentwickeln kann. Mittlerweile gibt es zwischen Wien und Eisenstadt, zwischen den beiden SPÖ-Landeschefs Michael Ludwig und Hans Peter Doskozil, kaum noch eine Gesprächsbasis. Und auch die Achse nach St. Pölten zu ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ist nicht mehr so stark wie zu Zeiten von Häupl und Pröll. Das bekommen aktuell die Patienten zu spüren. Ein weiteres Ziel könnten aber auch die über 200.000 Pendler sein.
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