Thomas Schmid hat gesungen

Schmid wurde von WKStA seit Juni 15 Mal einvernommen
Thomas Schmid hat der Staatsanwaltschaft sein Herz ausgeschüttet und die ÖVP zu einer Aufarbeitung der Kurz-Ära gezwungen.
Martin Gebhart

Martin Gebhart

Seit Wochen war in Wien das Gerücht kursiert, dass noch im Herbst eine politische Bombe platzen wird. Dass es dabei um die Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft WKStA gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) geht, wurde auch erzählt. Und dass die Bundespräsidentenwahl noch abgewartet werden soll, ehe alles an die Öffentlichkeit gelangt.

Seit Dienstag weiß man, was diese Bombe ist: Thomas Schmid, Ex-Generalsekretär im Finanzministerium, Vorstand der ÖBAG und Vertrauter von Sebastian Kurz, hat den Staatsanwälten sein Herz ausgeschüttet. Während im U-Ausschuss noch gestritten wurde, wie man den Hauptautor der verwerflichen Polit-Chats vorladen könne, wurden bereits die Einvernahmeprotokolle verfasst. Seit dieser Woche ist der Verschlussakt geöffnet. Jetzt weiß man, wer aller von Thomas Schmid belastet wird. An erster Stelle Sebastian Kurz, dann noch Unternehmer wie René Benko oder auch ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Prominente Namen, die natürlich für große Aufregung sorgen.

Es sind zwar nur die Aussagen eines Mannes, der gerne einen Kronzeugenstatus will, die nun erst überprüft werden müssen, ehe man Ermittlungen abschließen kann. Dennoch hat die ÖVP damit ein großes Problem, weil alles klarerweise noch einmal breit getreten wird. Dass die Opposition darin ihre Stunde sieht, ist genauso klar.

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