Junge führen betont menschlich und auf Augenhöhe. Ist das naiv?

Eine Hand platziert einen Holzklotz mit Pfeil auf eine Treppe aus Klötzen.
Der Erfolg steht und fällt mit guter, menschlicher Führung. Etwas, das junge Chefs ganz oben auf ihrer Agenda haben. Ein naiver Ansatz?
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Manchmal fragt man sich, warum ältere Führungskräfte so sind, wie sie sind. Abgebrüht und in ihrer eigenen Welt. Ist es, weil sie aus einer anderen Generation sind, völlig anders sozialisiert und damit eben auch nicht richtig greifbar? Oder ist es, weil sie über die Jahre im Berufsleben so geworden sind? Sie der Job so geformt hat? Und kommen alle Führungskräfte irgendwann dorthin, wenn Druck und Verantwortung so groß geworden sind, dass für die Leichtigkeit und die netten Worte einfach kein Platz mehr ist?

„Firmen können es sich nicht mehr  leisten, durch schlechte Führung Mitarbeiter zu verlieren.“  

Der Anspruch junger Führungskräfte ist da (noch) anders. Sie sehen sich meist auf Augenhöhe mit ihren Mitarbeitern und Geschäftspartnern, trotz einer Hierarchie, die es letztlich geben muss, wenn es zu Entscheidungen kommt. Statussymbole sind ihnen fremd, die Business-Etikette weitgehend nicht wichtig. Ihr Ansatz ist menschlicher, offener, emotionaler. Und so gestalten sie dann auch ihren Führungsstil. Aus der Überzeugung heraus, dass nur eine menschenfreundliche Führung den richtigen Teamspirit schafft, die richtige Strategie ist, wenn es darum geht, ein Unternehmen gemeinsam nach vorne zu bringen. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst lange im Unternehmen zu halten.

Nüchtern betrachtet, können es sich Firmen heute nicht mehr leisten, durch schlechte Führung Mitarbeiter zu verlieren. Wer im mittleren und oberen Management keine Menschenfreunde an den Schalthebeln hat, hat im Kampf um die (besten) Arbeitskräfte ganz sicher schnell verloren. In Zeiten, in denen sich Mitarbeiter aussuchen können, für welche Firmen sie arbeiten, werden sie die schlecht geführten Unternehmen zunehmend meiden. Die anderen wiederum, die gut geführten Unternehmen, haben klar den Wettbewerbsvorteil.

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