Fehlende Industriepolitik

Chimneys
Was in Deutschland passiert beeinflusst die heimische Wirtschaftsleistung. Experten rufen zu einer besseren Zusammenarbeit auf.
Wolfgang Unterhuber

Wolfgang Unterhuber

Knapp 30 Prozent aller Exporte aus Österreich gehen nach Deutschland. Bei den Importen aus Deutschland sind es rund 32 Prozent. Allein diese beiden Zahlen zeigen: Ohne Deutschland stehen in Österreich die Räder still. Dabei war die Abhängigkeit Österreichs von Deutschland vor dem Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks und dem EU-Beitritt noch viel höher.

Seither hat sich Österreich ein wenig von Deutschland emanzipiert. Nichtsdestotrotz betrifft die deutsche Wirtschaft die österreichische. Das hat sich bei Covid in dramatischer Form gezeigt.

Deutsche Industriepolitik entscheidend für Österreich

Als die deutschen Touristen ausblieben, wäre der heimische Tourismus ohne staatliche Hilfe zusammengekracht. Viel entscheidender für die Zukunft Österreichs aber wird ohnedies die deutsche Industriepolitik sein. Die deutsche Industrie schwächelt seit Jahren. "Für die stark integrierte österreichische Industrie" bedeutet das auf lange Sicht "nichts Gutes", warnt Wifo-Chef Gabriel Felbermayr.

Eine Industriepolitik, die angesichts der Klima-Herausforderungen ihren Namen auch verdient, fehlt jedenfalls da wie dort. Dabei ist die Industrie der harte Kern einer Volkswirtschaft. Industriewaren kann man exportieren, Dienstleistung nicht. Deutschland wie Österreich überleben aber nur durch den Export. Von der Politik in Berlin und Wien gibt es viele Lippenbekenntnisse für die Industrie. Aber die Umsetzung fehlt.

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