Das wird immer spürbarer: U-Bahnen und Züge sind überfüllt, beim Autofahren droht jederzeit Stau (dank grüner Politik durchaus gewollt). Es wird gebaut, als gäbe es kein Morgen. Wien wird (inklusive wertvoller Ackerfläche wie im Donaufeld) mit Menschenburgen zugepflastert, die nicht nur ästhetisch, sondern irgendwann einmal auch sozial zum Problemfall werden könnten. Sprich: Man klebt aufeinander, was den ohnehin schon latenten Aggressionspegel wohl weiter steigen lässt.
Natürlich soll ein Staat oder eine Stadt kein Museum sein (obwohl Touristen genau deshalb kommen). Natürlich kann und soll sich ein moderner Staat nicht abschotten und wird immer einen gewissen Bevölkerungsaustausch haben. Natürlich müssen wir humanitären Schutz für (echte) Flüchtlinge bieten. Und natürlich brauchen wir mehr Arbeitskräfte – die Frage ist allerdings, ob erstens die Richtigen kommen und zweitens, wie lange der Arbeitsmarktboom noch anhalten wird. Denn die explodierenden Energiepreise wegen Ukrainekrieg und Sanktionen könnten Teile der Industrie vertreiben. Die Voest oder Lenzing sind global gut genug aufgestellt, um die Zelte am Hauptstandort abzubrechen und anderswo wieder aufbauen zu können.
Zurück bliebe eine multikulturelle Gesellschaft (in Wien, so die offiziellen Zahlen, haben über 40 Prozent der Einwohner ausländische Herkunft) mit hohem Bedarf an sozialer Unterstützung, daher extrem hoher Abgabenlast und schrumpfender Produktivität. Also eine ziemlich explosive Mischung, besonders angesichts des zu erwartenden Wohlstandsverlusts. Andere einst sichere Länder wie Schweden leiden bereits unter Bandenkriegen und in Folge unter einem Erstarken der Rechtsextremen. Ansätze davon gibt es auch bei uns.
Österreich muss als souveräner Staat verhindern, dass jedes Jahr Zehntausende Männer mit unklarer Perspektive kommen (denen man unverständlicherweise auch noch ein paar Hundert Euro einfach so als „Klimabonus“ in die Hand drückt). Das geht sich auf Dauer weder kulturell noch sozial aus. Allein heuer wurden bereits 355 Schlepper festgenommen. Traiskirchen ist voll. An der „Basis“ – in Schulen, bei der Polizei, im Spital – kennt man die Probleme, die bei hochmoralischen Debatten unter den Stuckdecken des Bürgertums und in der Twitterblase ausgeblendet werden. Ja, die schweren Krisen von Pandemie bis Krieg und Inflation treiben die Regierenden vor sich her. Das erklärt und entschuldigt vieles. Aber: Österreich und die EU haben Zukunftsfragen aus den Augen verloren. Besonders, wenn sie, wie diese, fast unlösbar sind.
Kommentare