Ein Jammer, diese Kammer

Arztpraxis
Die Ärztekammer muss sich fragen, ob Selbst- und Fremdbild mittlerweile nicht gehörig auseinanderklaffen.
Christian Böhmer

Christian Böhmer

Was für eine Szene: Eine gebrechliche Pensionistin lebt allein in einem Haus am Ende eines Tals. Plötzlich zwingt die Politik alle Ärzte im Dorf, die Ordinationen in eine Gruppenpraxis an den Talanfang zu legen. „Und jetzt“, sagt Edgar Wutscher, „muss das kranke Mutterl 50 Kilometer entfernt schauen, wie es einen Doktor kriegt!“

Wutscher weiß um die Kraft starker Bilder. Insbesondere in der politischen Rhetorik. Mit dem „kranken Mutterl“ will der stellvertretende Chef der Ärztekammer die Öffentlichkeit gegen Gesundheitsminister Johannes Rauch und dessen Gesundheitsreform mobilisieren.

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