Die Lehren aus dem Schmid-Tag
Was für ein Spektakel! Nachdem viele Monate spekuliert wurde, ob und wie es gelingen kann, den möglichen Kronzeugen in der ÖVP-Affäre ins Parlament zu zwingen, war es nun so weit: Thomas Schmid kam in den ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss. Und das allein sorgte dafür, dass Medienvertreter aus dem In- wie Ausland um die besten Plätze rangen.
Nach wenigen Minuten sollte freilich klar sein: Die Erwartungshaltung war überzogen. Denn unbeeindruckt vom enormen Interesse beschränkte sich Schmid auf nur einen Satz: „Ich verweigere die Aussage.“ Und daran konnten auch fast 20 (!) ihm angedrohte Beugestrafen nichts ändern.
Inhaltlich war der Ausschuss-Tag also von enden wollendem Erkenntnisgewinn. Doch es gibt trotzdem manches mitzunehmen: So hat sich an dem gefallenen Kurz-Intimus – wieder – gezeigt, in welch’ schwierige Situation die staatlichen Institutionen geraten, wenn Justiz und Parlament parallel ein und dieselben Missstände bzw. mögliche Straftaten untersuchen.
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