Die dunkle Seite der Digitalisierung
Es war eigentlich wie in einem Science-Fiction-Film. Ein paar Computerexperten hauen in die Tasten und am Ende steht die halbe Welt still.
Heute wurde die Fiktion Realität. Flugzeuge konnten nicht mehr abheben, Krankenhäuser mussten Operationen verschieben, Rundfunksender und Telekommunikationsunternehmen meldeten Ausfälle. Und das rund um den Globus. Die Ursache dafür war kein groß angelegter Hacker-Angriff einer Supermacht oder Terrororganisation, sondern ein ganz simples alltägliches Update bei einer (ausgerechnet) IT-Sicherheitsfirma in den USA.
Digitalisierung ist nicht nur ein Segen
Vor dem Hintergrund des Hypes rund um die angeblich heile Welt der „Künstlichen Intelligenz“ offenbart der weltweite Technik-GAU, dass die Digitalisierung nicht nur ein Segen ist. Mit falschen Tastenkombinationen kann man die Menschheit damit auch ins Chaos stürzen. Und es war heute wohl auch kein Zufall, dass nicht nur IT-Experten die Lage analysierten, sondern auch Ökonomen.
In der Wirtschaft geht schon länger die Angst vor großen „IT-Fallouts“ um, die eine Weltwirtschaftskrise auslösen könnten. Alexander Krüger, Chefvolkswirt bei der deutschen Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, brachte es auf den Punkt: „Die Panne zeigt jedenfalls einmal mehr die Abhängigkeit von Computersystemen, die mit Blick auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz sicherlich nicht kleiner werden wird.“ Wohl wahr.
Die Frage aber ist, ob die Menschheit aus solchen Gefahren lernt. Schon länger warnen Experten vor großen Stromausfällen (Blackouts) und Zusammenbrüchen der IT-Systeme. In vielen Ländern fordern Menschen und Politiker daraus abgeleitet immer öfter ein Recht auf analoges Leben. Diese Forderung hat ihre absolute Berechtigung.
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