Die beste von allen schlechten Lösungen

unterhuber.jpg
Ohne Zweifel ist Österreichs EU-Beitritt ein Leuchtturmprojekt der Zweiten Republik.
Wolfgang Unterhuber

Wolfgang Unterhuber

Am 1. Jänner jährt sich der EU-Beitritt Österreichs zum 25. Mal. Zuvor, am 12. Juni 1994, fand darüber eine Volksabstimmung statt. 66,6 Prozent sagten Ja. Erstmals diskutiert wurde ein Beitritt hierzulande schon Anfang der 1970er-Jahre als Großbritannien (!), Irland und Dänemark 1973 der damaligen Union, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG, beitraten.

Doch – was heute oft vergessen wird – die SPÖ unter Kanzler Bruno Kreisky war damals die Anti-Europa-Partei. Zu kapitalistisch war den Sozialdemokraten die EWG. Erst SPÖ-Kanzler Franz Vranitzky drehte die Sozialdemokratie sozusagen in Richtung Europa. Das führte übrigens dazu, dass die bis dahin eher pro-europäische FPÖ zur europa-kritischen Partei wurde und damit erstmals sozialdemokratische Wählerschichten für sich gewinnen konnte, denen Vranitzkys Kurswechsel nicht geheuer war.

Ohne Zweifel ist Österreichs EU-Beitritt ein Leuchtturmprojekt der Zweiten Republik. Gesagt sei auch, dass dies die Leistung einer SPÖ-ÖVP-Regierung war, also einer Regierungskoalition, die politisch derzeit als völlig unerotisch gilt. Faktum ist: Heute können sich die Österreicher um 16 Prozent mehr leisten, als wenn es keinen EU-Beitritt gegeben hätte. Das hat unlängst das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo errechnet.

Kommentare