Am Immobilienboom mitnaschen

Nicht jeder kann sich ein Haus oder eine Wohnung leisten, um von Vermietung oder Wertsteigerung zu profitieren. Doch es gibt Alternativen.
Robert Kleedorfer

Robert Kleedorfer

Seit Jahren steigen in Österreich die Immobilienpreise. Nicht nur wegen des verstärkten Zuzugs und der sich daraus ergebenden größeren Nachfrage, die auf ein zu geringes Angebot trifft. Sondern vor allem auch, weil Investoren Betongold als sicheren Hafen auserkoren haben. Dies wurde auch in der Pandemie wieder  sichtbar. Zwar erfahren infolge von Homeoffice und Webshopping Büro- und Handelsflächen zum Teil Abwertungen. Aber gewohnt werden muss immer. Und Geld zum Veranlagen ist auch viel da, schließlich kann es Pandemie-bedingt kaum ausgegeben werden. Die Sparquote hat sich seit dem Vorjahr fast verdoppelt.

Nun ist es natürlich nicht so, dass jeder ein paar Hunderttausend Euro auf der Kante liegen hat, die er sofort in den Kauf einer Wohnung stecken kann. Doch es gibt Investmentmodelle für die kleine Brieftasche. So ist es ab 250 Euro möglich, sich über sogenanntes Crowdfunding an Immobilien aller Art zu beteiligen. Die Branche boomt, es gibt laufend neue Projekte.  Die Renditen  klingen mit bis zu rund sieben Prozent und mehr bei einer Investitionsdauer von zwei bis vier Jahren angesichts der anhaltenden Nullzinsen fantastisch. Zahlungsverzögerungen und Ausfälle gebe es kaum, so die Anbieter. Wo liegt da also der Haken?  

Nun, auch hier gilt es, die Basisregeln des Kapitalmarktes zu beachten. Wer das (eigentlich unkomplizierte) Crowdinvesting nicht versteht, soll die Finger davon lassen; detto, wem eine um Geld werbende Gesellschaft nicht geheuer ist. Und natürlich nicht alles auf eine Karte setzen, sprich die Gelder auf mehrere Projekte aufteilen. Denn bei einem Totalausfall ist das gesamte Kapital weg. Da es oft Ausschüttungen während der Bauzeit gibt, dürfen sich Anleger    auch laufend über kleinere Erträge freuen. Und das macht die fehlenden Zinsen am Sparbuch vergessen.

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