Serbien bittet USA um Aufschub von Sanktionen gegen Ölkonzern

Zusammenfassung
- Der serbische Ölkonzern NIS ersucht die USA um Aufschiebung der Sanktionen um mindestens 90 Tage.
- NIS ist mehrheitlich im Besitz des russischen Gazprom-Konzerns, was die US-Sanktionen motiviert.
Die US-Behörden haben angekündigt Sanktionen gegen das serbische Öl- und Gasunternehmen NIS zu verhängen. NIS befindet sich seit Ende 2008 mehrheitlich in den Händen des russischen Erdölkonzerns Gazprom.
Der serbische Erdölkonzern NIS hat das US-Finanzministerium bzw. dessen Amt zur Kontrolle von Auslandsvermögen OFAC ersucht, die Sanktionen um mindestens 90 Tage aufzuschieben, berichteten Belgrader Medien.
Der Ölkonzern befindet sich mehrheitlich in russischem Besitz, weshalb die US-Behörden nun Maßnahmen ergreifen wollen. Seit 2008 hält Gazprom 50 Prozent an NIS, Gazprom Njeft weitere 6,15 Prozent. Die serbische Regierung ist mit 29,87 Prozent an NIS beteiligt, die restlichen Anteile entfallen auf Kleinaktionäre.
Serbien gegen Russlandsanktionen
Serbien wurde vom OFAC ursprünglich aufgefordert, das Problem mit dem russischen Anteil am Konzern binnen 60 Tagen zu lösen. Wie Dubravka Đedović Handanović, Ministerin für Bauwesen und Energetik, am Dienstag bestätigte, könnte der Konzern bei einer Aufschiebung der Sanktionen vorerst normal weitergeführt werden, während nach einer passenden Lösung gesucht werde. Der EU-Beitrittskandidat Serbien lehnt es nach wie vor ab, sich den internationalen Sanktionen gegen Russland anzuschließen.
Rund 450 Tankstellen am Balkan
Naftna Industrija Srbije (NIS) mit Sitz in Novi Sad ist einer der größten Öl- und Gaskonzerne des Landes. Das 1991 gegründete Unternehmen ist für den Import und die Verarbeitung von Energieträgern zuständig. NIS betreibt rund 450 Tankstellen in Serbien und auf dem gesamten Balkan und erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von 3,3 Milliarden Dollar.
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