Serbiens Vizepremier Vulin traf sich mit Putin
Der für seine prorussische Haltung bekannte serbische Vizepremier Aleksandar Vulin hat am Mittwoch nach einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt, dass sein Land unter der Führung von Präsident Aleksandar Vučić nie antirussische Aktivitäten von seinem Gebiet aus zulassen würde. Auch werde es nicht Bestandteil der "russenfeindlichen Hysterie" werden, meinte Vulin laut Belgrader Medienberichten.
Nach seinem Treffen mit Putin am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok sagte Vulin laut der Presseagentur Fonet weiters, dass sich Serbien der NATO-Allianz nie anschließen und auch nicht Sanktionen gegen Russland verhängen werde.
Die USA haben Vulin auf ihrer "schwarzen" Liste
Vulin bekleidet in Belgrad seit Jahren hohe Regierungsposten. Er war eine Zeit lang sowohl Innen- als auch Verteidigungsminister. Im Vorjahr war er auch Chef des Nachrichtendienstes BIA. Er legte sein Amt nieder, nachdem die USA im Juli 2023 Sanktionen gegen ihn wegen Korruption, Drogenhandels und seiner anhaltenden Kontakte zu Moskau verhängt hatten. Erst kürzlich ließ Vulin wissen, dass er als BIA-Chef persönlich ein Verzeichnis von in Serbien unerwünschten Personen angefertigt habe.
Darunter dürften sich auch etliche russische Staatsbürger befinden, die seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine in Serbien Landesverweis erhielten. Die Gründe wurden zwar nicht präzisiert, sie galten wohl als Kritiker des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Serbiens Tanz auf zwei Hochzeiten
In Oppositionskreisen wird Vulin unterdessen als informeller Außenminister betrachtet, der für Kontakte zu Moskau zuständig sei.
Serbien lehnt es nach wie vor ab, sich den EU-Sanktionen gegen Russland anzuschließen, versorgt aber die Ukraine mit Munition und humanitärer Hilfe.
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