Erdogan rückt von Ausweisung westlicher Botschafter ab

Erdogan will Dollar umgehen
Nach Erdoğans Drohung, Botschafter auszuweisen, nahm Außenminister Michael Linhart Kontakt auf. Mittlerweile ruderte Erdoğan zurück.

Recep Tayyip Erdoğan sorgt derzeit für internationale Spannungen. Im Streit um den inhaftierten Menschenrechtsaktivisten Osman Kavala hatte der türkische Präsident mit der Ausweisung zehn westlicher Botschafter gedroht. Die Diplomaten hatten am Montag in einem gemeinsamen Appell eine „gerechte und rasche Regelung“ im Fall des Kulturförderers gefordert, der seit vier Jahren ohne Verurteilung im Gefängnis sitzt. Sowohl in der Türkei als auch international wird Erdoğan dafür scharf kritisiert.

Es könne nicht im Interesse des Landes sein, die Sache zu einer noch größeren Krise zu machen, wurde der ehemalige türkische Präsident Abdullah Gül etwa am Montag in der oppositionsnahen Zeitung Sözcü zitiert – Gül war früher Erdogan-Getreuer. Der Chef der größten Oppositionspartei CHP, Kemal Kilicdaroglu, warf Erdoğan vor, künstliche Probleme zu schaffen, um von der von ihm verursachten wirtschaftlichen Krise abzulenken.

Nach massiver Kritik rückte der Präsident am Montagabend von der angedrohten Ausweisung aber ab.

Kommentare