Bundestagswahl: Mehr Abgeordnete mit Migrationshintergrund

Bundestagswahl: Mehr Abgeordnete mit Migrationshintergrund
Der Anteil der Menschen mit Wurzeln im Ausland liegt nun bei 11,3 Prozent. Von dieser Zahl ist Österreich noch weit entfernt.

In dem neuen deutschen Bundestag haben rund elf Prozent der Abgeordneten ausländische Wurzeln. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Datenerhebung des Mediendienstes Integration hervor.

Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund liegt den Angaben zufolge jetzt bei 11,3 Prozent, nach 8,2 Prozent in der zurückliegenden Wahlperiode. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Fraktionen sind groß.

Laut den Berechnungen des Mediendienstes hat die Linke mit einem Anteil von 28,2 Prozent als einzige Partei einen Anteil von Abgeordneten mit Migrationshintergrund, der über dem Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt. Aktuell haben etwa 26 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Das heißt, entweder sie selbst oder mindestens ein Elternteil wurde nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren.

CDU/CSU Schlusslicht

In der neuen SPD-Fraktion stieg der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte den Angaben zufolge im Vergleich zur zurückliegenden Legislaturperiode deutlich: von 9,8 Prozent auf nunmehr 17 Prozent. Bei den Grünen sank er demnach leicht, von 14,9 Prozent auf 13,6 Prozent.

Laut der Recherche des Mediendienstes haben 7,2 Prozent der AfD-Abgeordneten einen Migrationshintergrund. In der FDP-Fraktion sind es 5,4 Prozent. Bei der CDU/CSU stieg der Anteil der Menschen mit ausländischen Wurzeln zwar leicht an. Sie bleibt aber den Berechnungen zufolge mit 4,6 Prozent die Fraktion mit dem geringsten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund.

Der Mediendienst hatte sich bei seiner Datenerhebung auf nicht immer vollständige Auskünfte der Parteien und Fraktionen sowie auf eigene Recherchen gestützt. Den Berechnungen zufolge haben 31 Abgeordnete einen Bezug zu anderen Ländern der Europäischen Union. Angehörige von 18 Bundestagsabgeordneten stammen demnach aus der Türkei. Sechs Abgeordnete haben italienische Wurzeln. Die Vorfahren von fünf Parlamentariern stammen aus Polen.

Anteil in Österreich

Von Zahlen wie jenen in Deutschland ist Österreich in der Hinsicht noch weit entfernt. 23 Prozent der österreichischen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund, im Parlament machen sie hingegen lediglich 5 Prozent aus.

Mit Yannick Shetty (Neos), Selma Yildirim, Nurten Yilmaz (beide SPÖ), Merie Disoski, Faika El-Nagashi, Ewa Ernst-Dziedzic, Bedrana Ribo, Alma Zadić und Süleyman Zorba (alle Grüne) sitzen gerade mal neun Abgeordnete mit Migrationshintergrund im Nationalrat. 

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