Eine Stadt in Angst: Mann, der seine Frau und Kind erwürgte, auf der Flucht

Ein Doppelmord hat die Bevölkerung der im Nordosten Bosnien-Herzegowinas gelegenen Kleinstadt Kalesija erschüttert.
Ein 38-jähriger Mann soll der örtlichen Polizei zufolge seine um ein Jahr jüngere Frau und den gemeinsamen Sohn (13) erwürgt haben. Danach habe sich der Täter ins Auto gesetzt und die Flucht ergriffen.
Die Mutter der Ermordeten alarmierte die Polizei
In der Wohnung, die der Mann und Frau trotz laufendem Scheidungsprozess weiter zusammen bewohnt haben, fand die Polizei die zwei Leichen. "Sie lebten immer noch zusammen und versuchten, eine andere Wohnungslösung zu finden. Das Jugendamt hat bis dato keine Indizien eventueller Gewalt in dieser Familie erhalten bzw. Hinweise, die auf ein derart tragisches Ereignis hätten deuten können. Ihr Kind war ein guter Schüler, er besuchte regelmäßig Unterricht, also auch von dieser Seite deutete nichts auf Probleme in der Familie", erklärte der Leiter des Jugendamtes Kalesija gegenüber dem Onlineportal Klix.ba.
Wie das Portal erfuhr, alarmierte die Mutter der ermordeten Frau die Polizei. Ihre Tochter hätte ihre Anrufe den ganzen Tag lang nicht beantwortet. Zudem hätte der Bursche in der Schule gefehlt, heißt es.
Besorgter Einwohner: "Leider sind wir auf uns selbst gestellt"
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt - Kalesija zählt etwa 33.000 - müssen nun mit der Erkenntnis leben, dass ein Mörder eventuell auf ihren Straßen frei läuft. "Früher hat man solche Vorfälle nur aus den USA vernommen, jetzt aber passiert so etwas zunehmend auch bei uns", erklärte gegenüber Klix.ba ein besorgter Bewohner Kalesijas.
Ein anderer äußerte sein Missvertrauen in die zuständigen Behörden. "Wir werden uns selbst überlassen, es passieren Morde und große Tragödien, daher fühlen wir uns nicht sicher. Leider sind wir auf uns selbst gestellt. Das Gesetz wird nicht auf ausreichende Weise umgesetzt, die Strafen für die Täter sind gering, wir drehen uns nur im Kreis", sagte der Pensionist.
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