Wandern mit vier Pfoten
Sie sind unsere besten Freunde, immer treu an unserer Seite und zaubern uns meist ein Lächeln ins Gesicht (ausgenommen, die Gassi-Runde will um 2 Uhr morgens bei strömendem Regen im November erledigt werden …). Kein Wunder, dass wir da auch im Urlaub nicht auf die Gesellschaft unserer felligen Familienmitglieder verzichten möchten. Glücklicherweise gibt es viele Hotels, in denen die Vierbeiner nicht nur toleriert werden, sondern auch gern gesehene Gäste sind. Vor allem eine Art von Urlaub lässt die Herzen aller Vierbeiner höherschlagen: Wandern! Die vielfältigen Gerüche und Eindrücke sind auch für Hunde ein Tapetenwechsel und eine Chance, dem Alltag zu entfliehen. Doch was muss man beim Wandern mit Hund beachten? Und welche Destinationen in Österreich sind ideale Orte für einen Hundeurlaub?
Wandern mit Hund: Was man beachten sollte
Genauso wie bei Menschen, gibt es auch in der Hundewelt Exemplare mit unterschiedlichem Fitness-Level. Achten Sie bei der Auswahl einer Wanderstrecke daher unbedingt auf Faktoren wie Alter des Hundes (je älter und je jünger, desto kürzer sollte die Wanderstrecke sein), auf Erkrankungen und Veranlagung. Tatsächlich unterscheiden sich Hunderassen nicht nur durch ihr Aussehen und ihre Charaktereigenschaften. Auch ihr Bedarf an Bewegung ist unterschiedlich ausgeprägt. Hüte- und Jagdhunde und mittelgroße bis große Hunde eignen sich naturgemäß besser für anspruchsvolle und lange Touren als Chihuahuas oder Dackel.
Beobachten Sie, wie sich Ihr Hund bei längeren Spaziergängen verhält. Natürlich kann auch bei Hunden Fitness aufgebaut werden. Es muss ja nicht gleich von der Couch aufs Matterhorn gehen. Egal, wie lang die Tour auch ist: genügend Pausen müssen auf jeden Fall eingeplant werden. Außerdem ist es wichtig, immer Wasser für den Hund mitzuführen und nicht während zu großer Hitze unterwegs zu sein. Zu schmale Passagen und Klettersteige sind nichts für Vierbeiner. Als Proviant ist neben Wasser und einem Trinknapf auch Trockenfutter in ausreichender Menge wichtig.
Hundeleine, Erste-Hilfe-Set, angenehmes Halsband oder ein Brustgeschirr gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Manche Hunde können selbst ein bisschen (etwa 15 Prozent ihres Körpergewichts) Wandergepäck tragen. Spezielle Hundepacktaschen (Achtung, wenn sich Ihr Hund dadurch gestört fühlt!) sind dafür im Fachhandel erhältlich.
Wie sieht eine hundegerechte Route aus?
Natürlich sind unsere Hunde geniale Wesen, fast die Krone der Schöpfung, wenn man uns ganz subjektiv fragt. Aber sind wir doch ehrlich: Manche Exemplare sind durchaus etwas patscherter als andere, einige sind folgsamer, wieder andere eher wagemutig und mit Forschergeist ausgestattet. „Die“ richtigen Wanderwege für Hunde gibt es daher nicht. Es kommt also ganz auf den Charakter des Hundes an. Mancherorts können diese sogar freilaufen, sobald eine Kuhherde oder Wildtiere gefährdet sein könnten, müssen Sie Ihren Hund aber an die Leine nehmen.
Wählen Sie für die ersten Touren lieber kürzere Strecken. Breite Wege durch abwechslungsreiches Gelände, idealerweise mit schattigen Plätzchen zum Pause Machen und mit Wasserläufen zum Trinken und Abkühlen zeichnen Wanderwege für Hunde besonders aus. Oft müssen Kuhweiden durchquert werden. Haben Kühe Kälber, empfinden sie Hunde als Bedrohung. Nehmen Sie Ihren Hund dann an die kurze Leine und durchqueren Sie die Weide schnell. Nähert sich eine angriffslose Mutterkuh, sollten Sie Ihren Hund unbedingt ableinen, damit er (und Sie!) schneller die Flucht ergreifen können.
Noch ein Wort zur „Wanderleistung“ Ihres Vierbeiners: Wahrscheinlich brauchen Sie sich um die Ausdauer Ihres Vierbeiners keine Sorgen machen. Denn gesunde Hunde, die nicht besonders wander-erfahren sind, schaffen 30 Kilometer pro Tag ohne Probleme. Sind sie fit, sind auch 100 Kilometer für die Vierbeiner kein Problem. Rechnen Sie aber mit ein, dass ein freilaufender Hund durch das Vor- und Zurücklaufen gern rund fünfmal so viele Kilometer zurücklegt, wie sein Besitzer.
5 coole Wanderwege für Hunde
Montafon/Vorarlberg: Aquaweg: Auf einer etwa 10 Kilometer langen Wanderung geht es vom Lünerseewerk in Latschau bis zum Rasafeibach. Entlang des Wassers geht es abwechselnd zwischen Sonne und Schatten am Fuße der Mittagsspitze des Weges. Das Panorama kann sich sehen lassen: Der Ausblick fällt aufs Hochjoch und nach Schruns
Kitzbüheler Alpen/Tirol: Die mittelschwere Rundwanderung von Inneralpbach zur Farmkehralm passiert pittoreske Almen und ist auch für die ganze Familie geeignet. Der Weg führt nur gemächlich bergauf; rund 600 Höhenmeter überwindet man am Weg nach oben. Die Farmkehralm ist ein tolles Ausflugsziel und bis Ende Oktober täglich geöffnet.
Salzburger Almenweg/Salzburg: Immer dem „Blauen Enzian“ als Markierung folgend geht es in gemütlichem Tempo durch die unterschiedlichen Landschaften des Salzburger Landes. Berge und Seen, weitläufige Wiesen, und 120 Almen laden dazu ein, erkundet zu werden. Auch mit Hund! Insgesamt ist der Salzburger Almenweg 350 Kilometer lang, er kann aber in 25 unterschiedlichen Etappen absolviert werden.
Ramsau am Dachstein/Steiermark: Die hundefreundliche Wanderung von Ramsau am Dachstein bis zur Silberkarhütte auf 1.250 m führt durch die Ausläufer des Kalksteinmassivs. Durch die Silberkarklamm, die als besonders spektakulär gilt, wandert man über Brücken und Treppen, vorbei an rauschenden Bächen bis zum Ziel. Die Tour ist nur etwa 4 Kilometer lang und damit ein Wanderweg für Hunde, der auch für die ganz Jungen und älteren Semester geeignet ist.
Pielachtal/Niederösterreich: Die „himmlische Runde“ führt von Warth über Kirchberg. Sie ist 9 Kilometer lang und für die ganze Familie geeignet. Los geht es am Hotel Steinschaler Hof in Warth (hier mag man Hunde!). Der Weg führt von hier entlang der Pielach Richtung Kirchberg, danach über einen Serpentinenweg und Wiesenwege zurück.
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