Noch mehr Essbares von der Wiese

Noch mehr Essbares von der Wiese
Der Frühling hat noch einiges zu bieten – lernen Sie weitere essbare „Unkräuter“ kennen, die Sie auf Ihrem nächsten Spaziergang naschen können.

Wer hätte es gedacht – bei uns gibt es über 1500 essbare „Unkräuter“, die oft sogar mehr Vitamine und Mineralstoffe bereithalten als das Gemüse aus dem Supermarkt. Der Name Unkraut wird ihnen daher gar nicht gerecht. Als oberstes Gebot beim Sammeln gilt immer: sammeln Sie nur was sie sicher kennen und zuordnen können. Wenn Sie keinen eigenen Garten haben, dann achten Sie darauf, dass Sie von einem sauberen Platz sammeln – am besten sind ungedüngte Wiesen fern von viel befahrenen Straßen und Orte, an denen wenige Hunde sind.

Die Brennnessel

Da der Kontakt mit der Brennnessel schnell mal schmerzhaft ist und sie einfach mir nichts dir nichts wild und großzügig im Garten wuchert ist ihr Image leider kein gutes. Doch sie ist nicht umsonst die Heilpflanze des Jahres 2022 – die Brennnessel hat es nämlich in sich. Sie hat einen hohen Gehalt an Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium und Vitamin C. Es lohnt sich also allemal die Brennnessel in die Küche zu holen. Aber auch als Heilpflanze wird sie gerne eingesetzt. So zum Beispiel als Tee bei Harnwegsinfektionen.

Verwendet werden das Kraut und ihre kleinen Samen - beides schmeckt zartwürzig. Die Brennnessel wächst in Gärten, an Gewässern, Schuttplätzen, Wegrändern, im Wald und auf Wiesen. Das Praktische ist – man kann sie schwer verwechseln, denn nur die echte Brennnessel brennt!

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Die Brennessel wird auch als Heilpflanze gerne eingesetzt

Der Giersch

Auch der Giersch wuchert sehr gerne in den Gärten. Er ist besonders hartnäckig und lässt sich kaum loswerden. Wenn Sie ihn als Gemüse verwenden ist das durchaus praktisch. So haben Sie den ganzen Frühling und Sommer über ein robustes und pflegeleichtes Gemüse in ihrem Garten. Der Giersch hat einiges zu bieten – so wird er auch „Vitamin-C-Kraut“ genannt, er hat eine entzündungshemmende und ausleitende Wirkung und unterstützt bei Gicht.

Er hat ein wunderbar frisches Aroma und erinnert an Petersilie – das ist auch gleich ein Erkennungsmerkmal. Nur wenn die Pflanze nach frischer Petersilie riecht, ist es auch der Giersch. Sie können das wilde Gemüse wie Spinat, als Gewürz oder im Salat verwenden.

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Giersch kann auch als Gewürz verwendet werden

Die Gundelrebe

Eine weitere hartnäckige Pflanze, die Sie vielleicht aus Ihrem Garten kennen ist die Gundelrebe, oder auch der Gundermann genannt. Sie wächst sehr gerne auf Wiesen und Gehölzrändern und bildet Ausläufer, die am Wiesenboden entlang „kriechen“. Die Gundelrebe kann sogar unter der Schneedecke ihre frischen Blättchen austreiben lassen. Sie können Sie daher fast das ganze Jahr ernten. Mit ihrem intensiv würzigen Geschmack ist sie eine wahre Bereicherung in der Küche. Allerdings ist sie manchen pur zu intensiv. Daher verwenden Sie sie am besten gemischt mit anderen Kräutern. Sie können Sie für Kräuterbutter, -topfenaufstrich, -salz, zum Würzen von Eintöpfen und Suppen und in Salaten verwenden.

Auch die Gundelrebe hat einiges zu bieten – sie ist reich an Kalium, Kieselsäure und Vitamin C und wirkt entzündungshemmend, schmerzlindern und stoffwechselanregend.

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Haben Sie die Gunderlebe schon einmal zum Würzen verwendet?

Der Sauerampfer

Haben Sie als Kind auch an den wunderbar sauren Sauerampferstängeln geknabbert? Der saure Geschmack kommt von der Oxalsäure. Wegen genau dieser sollten Sie aber nur die jungen Blätter verwenden, denn sie enthalten noch weniger davon und können daher ohne Bedenken gegessen werden. Besonders gut macht sich der Sauerampfer in Suppen und Eintöpfen. Er ist reich an Vitamin C und Eisen und Sie finden ihn vor allem auf feuchten Wiesen. 

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Der Sauerampfer bereichert Suppen und Eintöpfe

Das Hirtentäschel

Es hat seinen Namen von den herzförmigen, flachen Schotenfrüchten, die wie kleine Taschen aussehen. Das Hirtentäschel können Sie als ganzes Kraut essen. Verwenden Sie es zum Braten, Kochen, in der Suppe oder als Füllung. Es ist reich an Aminosäuren, Eiweiß, Kalzium, Phosphor, Kalium, Eisen und Mangan – das Hirtentäschel ist ein hervorragender Mineralstofflieferant. Es kann aber noch mehr, denn es wirkt blutstillend, Hitze austreibend, harntreibend und leber- und augenklärend. Die Volksheilkunde empfiehlt Tee aus Hirtentäschel seit Jahrhunderten gegen Blutungen aller Art und auch in der Frauenheilkunde ist er hochgeschätzt, denn er hilft bei Harnwegsinfekten.

Für 2 Personen

  • 250 g zarte Blätter des Hirtentäschel
  • 1 rote Paprika
  • 200 g Tofu
  • 200 g vorgekochte Kartoffel
  • Salz und Pfeffer
  • 2 EL Öl
  • etwas gehackter frischer Ingwer
  1. Tofu in kleine Würfel schneiden.
  2. Paprika putzen und in kleine Würfel schneiden.
  3. Kartoffeln in Scheiben schneiden.
  4. Hirtentäschel waschen und fein hacken.
  5. Öl in einer Pfanne erhitzen, Tofu, Paprika und Kartoffel kurz anrösten, Hirtentäschel dazu geben, kurz mitrösten und mit Ingwer, Salz und Pfeffer abschmecken.
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Das Hintertäschel wird auch in Tees verwendet

Zutaten für 4 Portionen

  • 2 EL Olivenöl, 2 Karotten, 2 mittelgroße fein gehackte Zwiebeln
  • Pfeffer, Salz, 2 Tassen Rundkornreis, 4 Tassen Wasser oder Gemüsebrühe
  • 4 EL geriebenen Parmesankäse, Saft von ½ Zitrone, ½ Tasse Weißwein
  • 1 große Handvoll Brennnessel, gewaschen und fein geschnitten

 

  1. Karotten waschen und in feine Scheiben schneiden.
  2. In einem heißen Topf Olivenöl erhitzen, Karottenscheiben zugeben und kurz anrösten.
  3. Zwiebel und Reis ebenso darin anrösten und mit heißem Wasser oder Gemüsebrühe aufgießen.
  4. Mit Pfeffer und Salz abschmecken, ständig umrühren und kleine Mengen Flüssigkeit nachgießen.
  5. Nach ca. 10 Minuten den Weißwein und Zitronensaft zugeben auf kleine Flamme zurückdrehen und zugedeckt weitere 10 Minuten garen.
  6. Bei Bedarf noch etwas Flüssigkeit zugeben.
  7. Zum Schluss die Brennnesseln unterrühren und mit Parmesan bestreut servieren.

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