Herbstliche Ernte: Wilde Pflanzen sammeln und genießen

Herbstliche Ernte: Wilde Pflanzen sammeln und genießen
Der Herbst verbirgt kulinarische Schätze im Wald und auf der Wiese: Rote Beeren und Wildkräuter.

Auch im Herbst lassen sich Gerichte mit frischen Zutaten von Wald und Wiese zaubern. Denn der Herbstwald bietet nicht nur Pilze, sondern auch viele wild wachsende Beeren, Pflanzen und Wildkräuter.

Rote Beeren

Der Herbst wird rot. Als Früchte bieten jetzt die Bäume kleine rote Beeren an. Man muss aufpassen, dass man sie nicht verwechselt, doch das Sammeln und Genießen ist immer eine Freude.

  • Weißdorn

Selbst Ende September ist es noch nicht zu spät, die süßen Früchte zu ernten. Normalerweise sind die Beeren des Weißdorns bereits im August und September reif, nach dem warmen Sommer kann man sie aber noch im Wald finden. Besonders gut geeignet sind sie für die Ernte nach dem ersten Frost. Wenn man sich nicht sicher ist, ob eine Beere auch wirklich Weißdorn ist, kann man sich den Rest der Pflanze anschauen: Es ist entweder ein Strauch oder ein kleiner Baum mit vielen Verzweigungen und kleinen, spitzen Dornen.

Die Beeren sind gut geeignet für Marmeladen, aber auch als Zusatz im Müsli oder beim Backen. Eine andere Möglichkeit ist, sie zu trocknen und einen Tee daraus machen.

  • Eberesche 

Die Eberesche hat ebenso leuchtend rote Beeren, allerdings sind sie etwas runder als die Weißdorn-Beeren. Die Eberesche ist auch unter dem Namen Vogelbeere bekannt. Noch heute hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die Vogelbeere giftig ist. Tatsächlich enthält sie aber viele Vitamine, beispielsweise Vitamin C und A, und kann ohne Bedenken verzehrt werden - aber bitte nur gekocht! Laut Verbraucherzentrale Bayern enthalten die Beeren nämlich viel Parasorbinsäure, die man nicht roh essen sollte. Durch Erhitzen wird sie aber in unschädliche Sorbinsäure umgewandelt.

Man unterscheidet zwei Sorten, von denen eine durch ihren süßen Geschmack genießbar ist. Die andere Sorte enthält viele Bitterstoffe. Die süßen Beeren sind geeignet für Marmelade, Fruchtsaucen und Desserts aller Art.

  • Hagebutte

Die Erntezeit der Hagebutte beginnt erst spät im Jahr, im Oktober. Sie entsteht aus Rosengewächsen und ähneln dem Weißdorn sehr in Form und Farbe. Wer sie essen möchte, sollte Stiel, Kelch und Kerne entfernen. Letztere können einen unangenehmen Juckreiz auslösen, wenn sie mit der Haut in Kontakt kommen.

Bekanntermaßen sind Hagebutten in der Küche ein beliebter Alleskönner. Von Marmelade bis Tee kann man sie für viele verschiedene Mahlzeiten und Getränke verwenden.

  • Blaue Beeren: Schlehen

Diesmal sind die Beeren nicht rot, sondern blau. Die Schlehe ist normalerweise im November für die Ernte bereit. Allerdings kann man sie schon jetzt ernten und ins Gefrierfach legen. Da sie nach ein bisschen Frost erst süß schmecken, kann man diesen künstlich zuhause herbeiführen, um sie schneller zu genießen. Vor dem Verzehr sollte man die Kerne entfernen, die Amygdalin enthalten können, das im Körper zu Blausäure umgewandelt wird.

Als Tee sollte man sie nicht zu hoch dosieren, doch wenn man die Schlehenbeere abkocht, kann man sie zu Marmelade machen. Auch Likör oder Schnaps sind ideal, um Schlehen zu verarbeiten.

Wildkräuter

  • Brennnessel

Brennnesseln sind ein wahrer Vitaminbooster. Sie enthalten Vitamin A, C und K, aber auch Mineralien wie Calcium, Magnesium und Eisen. Im Herbst sind auch endlich die Samen reif, was man an ihrer bräunlichen Färbung erkennt. Sie sind perfekt geeignet, um sie in Smoothies oder in Dips und Jogurt unterzumischen.

Andere Pflanzen, die man im Herbst noch auf Wald und Wiese findet, sind beispielsweise Vogelmiere oder der Spitzwegerich. Beide sind roh genießbar und lassen sich einfach auf dem Brot oder als Gewürz anwenden. Spitzwegerich eignet sich auch als Tee gegen Husten.

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