Feigen im Garten - so geht's! Tipps für Garten, Balkon, Terrasse
Eine frisch vom Baum gepflückte Feige ist ein köstliches Geschmackserlebnis. Die Früchte sind nicht vergleichbar mit den weitgereisten aus dem Supermarkt. Wenn Sie gerne Feigen essen und einen Garten haben, ist ein Feigenbaum eine gute Entscheidung. Auch auf Balkon und Terrasse können Sie Ihre eigenen Feigen ernten.
Einen Feigenbaum pflanzen
Damit Ihr Feigenbaum wächst, gedeiht und auch noch reife Feigen trägt, sollten Sie eine Sorte wählen, die an das Klima in Ihrem Zuhause angepasst ist. Ausschlaggebend ist vor allem, wie tief die Temperaturen im Winter sinken. Die Winterhärte reicht von – 10“C bis – 22°C. Wenn es bei Ihnen regelmäßig kälter wird, sollten Sie Ihre Feige eher in einen Topf setzen und diesen entsprechend überwintern.
Wichtig ist auch, wie viel Platz Ihrem Feigenbäumchen zur Verfügung steht. Wenn er sich wohlfühlt, kann Ihr Baum ziemlich groß werden. Nachdem die Bäume gut schnittverträglich sind, können Sie die Größe auch etwas anpassen. Nur jede Sorte eignet sich nicht als Topf-Feige.
Als mediterranes Maulbeergewächs liebt die Feige Wärme und Sonne. Im Idealfall bekommt Sie den ganzen Tag Sonne – so werden die Früchte schneller reif. Sie können den Baum auch geschützt vor eine Hauswand stellen, von der die Wärme abstrahlt. Das schützt Ihr Bäumchen auch im Winter.
Dann sollten Sie sich noch entscheiden, wann Sie die Früchte ernten wollen. Es gibt Sommer- oder Herbstfeigen. Und dann gibt es noch solche, die zweimal beerntet werden können. In der Übersicht vom Bio-Feigenhof in Wien finden Sie die passende Feigensorte für jeden Anspruch. Noch besser ist, Sie lassen sich vom Spezialisten in Ihrer Region beraten.
Die beste Zeit, um Ihren Feigenbaum zu pflanzen, ist das Frühjahr. So kann sich Ihr neuer Gartenbewohner an die neue Umgebung gewöhnen und kommt besser über den Winter.
Wenn Sie die passende Feige für Ihren Garten gefunden haben, können Sie diese einfach wie jeden Baum pflanzen:
Pflege Feigenbaum
Eigentlich ist die Feige sehr unkompliziert - zumindest bei uns im Marchfeld. Ein paar Tipps gibt es dennoch zu beachten:
Ende Februar, Anfang März - also, wenn keine langen Frostnächte mehr zu erwarten sind - schneiden Sie Ihren Feigenbaum. Wenn er zu dicht wächst bekommen die Früchte zu wenig Licht und werden nicht mehr reif. Außerdem werden evtl. abgefrorene Spitzen zurückgeschnitten. Die Feige ist nicht zimperlich und gut schnittverträglich. Sie können Sie so ziehen, wie es für den zur Verfügung stehenden Platz passt. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass die Früchte an den Vorjahrestrieben schneller reif werden. Ob Feigen an den diesjährigen Trieben reifen, hängt sehr vom Wetter und der Anzahl der Sonnenstunden ab. Wenn es erforderlich ist, können Sie den Baum auch radikal zurückschneiden. In diesem Fall werden Sie allerdings ein Jahr auf keine köstlichen Früchte ernten können. Beim Schneiden tritt klebriger Pflanzensaft auf, deshalb sollten Sie auf jeden Fall Handschuhe tragen.
Im Kübel braucht die Feige in der Wachstumsphase regelmäßig Düngung. Ob im Garten Dünger notwendig ist, hängt von Ihrem Boden ab. Wir mulchen hauptsächlich mit gehäckselten Pflanzen aus dem Garten und geben dem Baum im Frühjahr etwas frischen Kompost. Damit kommt er gut zurecht. Überdüngen sollten Sie allerdings auch nicht.
Feigen mögen keine nassen Füße. Deshalb vermeiden Sie Staunässe beim Gießen. Vom Frühjahr bis Herbst braucht der Feigenbaum regelmäßig Wasser. Wobei es besser ist, viel zu gießen, den Boden oberflächlich antrocknen zu lassen und dem Baum erst dann wieder Wasser zu geben. Mehrere Ratgeber schreiben, dass Feigen empfindlich auf kalkhaltiges Wasser reagieren. Möglicherweise ist das von der Sorte abhängig - unser Feigenbaum hat kein Problem damit.
Im ersten Jahr empfiehlt sich auf jeden Fall ein Winterschutz. Je nach Sorte und Region sollte der Feigenbaum die österreichischen Winter aushalten. Im Marchfeld kommt die Feige problemlos über die kalte Jahreszeit. Wir mulchen nur den Boden - aber das machen wir generell bei Sträuchern und Staudenbeeten. Nur ganz selten ist einmal ein Ästchen oder eine Spitze abgefroren. Die werden im Frühjahr geschnitten und der Baum wächst wieder üppig. Topffeigen brauchen in jedem Fall ein geschütztes Plätzchen im Winter. Nur in milden Regionen wird es draußen überwintert, braucht aber auch dann einen dicken Winterschutz. Oft ist es allerdings so, dass die Feigen im Topf nicht erfrieren sondern vertrocknen. Damit das nicht passiert, braucht Ihre Topffeige auch im Winter ab und zu etwas Wasser.
Feigenernte
Je nach Sorte beginnt die Ernte schon im Juni / Juli oder dann erst im Herbst. Unser Baum beglückt uns zwei Mal im Jahr mit köstlichen Früchten - im Sommer und im Herbst. Wobei die Herbstfeigen meistens erst Ende September / Anfang Oktober reif werden. Angenehm ist, dass nicht alle Feigen gleichzeitig reif werden. So können wir sie gut essen bzw. verarbeiten. Nur bei den ersten Feigen sollten Sie schnell sein. Denn zahlreiche Tiere stehen auf die süßen Früchte - meistens sind die Früchte schon angeknabbert, sobald sie reif sind. Nachdem wir sowieso nicht alle Früchte essen können, teilen wir gerne mit unseren kleinen Gartenbewohnern.
Die Feigen können einfach geerntet werden, allerdings achten Sie darauf, dass Sie die Früchte nicht verletzen. Dann halten sie nicht mehr sehr lange. Am besten essen Sie verletzte Früchte gleich frisch vom Baum - einfach himmlisch. Und ja, die Schale können Sie mitessen - ist ja hoffentlich Bio in Ihrem Garten.
Was tun mit den vielen Feigen?
Wenn sie alle reif werden, gibt ein Feigenbaum schon einige Kilo Feigen. Auch wenn diese nicht gleichzeitig reif werden, wird es schwierig, sie alle frisch zu essen. Wenn Sie FreundInnen, Nachbarn und Bekannte versorgen, bleiben noch genug übrig. Die gute Nachricht: es gibt viele köstliche Gerichte, die Sie mit Feigen machen können. Am besten schmecken sie mit Honig, Feta und Pinienkernen im Rohr gebacken - das geht als Haupt- und Nachspeise.
Durch Einfrieren oder Trocknen machen Sie die Feigen bis zur nächsten Saison haltbar. Als Feigensenf, Feigenchutney oder Feigenmarmelade versüßen Sie das ganze Jahr Ihre Gerichte.
Pro Feige brauchen Sie ca. 1 TL Honig, Feta nach Belieben, 1 TL geröstete Pinienkerne, Kräuter wie z. B. Thymian, Rosmarin oder Sonnentor Flower Power Gewürzblüten zum Bestreuen:
- Feigen kreuzförmig einschneiden, etwas auseinanderdrücken und in eine feuerfeste Form legen.
- Feta auf den Feigen verteilen.
- Honig darüber verteilen.
- Nach Belieben würzen.
- Im Backrohr bei ca. 250 Grad für ca. 5 Minuten überbacken.
- Vor dem Servieren mit den gerösteten Pinienkernen bestreuen.
Eigentlich ist es ganz einfach, einen Feigenbaum im Garten, am Balkon oder auf der Terrasse zu pflanzen, damit Sie Ihre eigenen Feigen ernten können. Und damit nichts schief geht, beantworten wir Ihnen nachstehend noch die häufigsten Fragen zum Feigenbaum pflanzen in Österreich.
- Kann man Feigen in den Garten pflanzen?
Ja, das geht. Was Sie dabei beachten sollten, haben wir Ihnen zusammengeschrieben. - Kann man Feigen aus dem Garten essen?
Oh ja, das können Sie. Wenn es Ihrem Baum gut geht, können Sie, Ihre Familie, Ihre Freunde … Feigen aus dem Garten essen. Am besten schmecken die süßen Früchte frisch vom Baum. - Wie viel Minusgrade hält eine Feige aus?
-10° C - -22° Grad C dürfen die Temperaturen im Winter bekommen – abhängig von der Feigensorte. - Kann man Feigen auf dem Balkon / der Terrasse ziehen?
Es gibt Sorten, die im Kübel wachsen. Diese fühlen sich auch auf Balkon oder Terrasse wohl. Brauchen aber möglicherweise einen Winterschutz (entweder mit dick einwickeln oder besser in einen passenden Raum stellen). - Sind Feigen vegan?
Ursprünglich wird die Feige von der Feigengallwespe befruchtet. Diese befruchtet die männlichen Blüten in den kleinen Früchten, indem sie ihre Larven dort ablegt. Nachdem es bei uns die Feigengallwespe nicht gibt, sind die Feigenbäume, die Sie bei uns zu kaufen bekommen, selbstbefruchtend. Und die Feigen aus Ihrem Garten sind vegan.
- Welchen Boden braucht die Feige?
Die Feige hat keine großen Ansprüche an den Boden. Durchlässige Böden mag sie allerdings lieber, als sehr schwere. Bei sandigen Böden hilft eine Schicht Blähbeton oder ähnliches zum Wasser speichern. Könnte sich es sich aussuchen, würde die Feigen einen sandigen Lehmboden wählen. Der optimale ph-Wert liegt zwischen 6,0 bis 7,0. - Wie viel Wasser braucht ein Feigenbaum?
Sobald der Boden trocken ist, wird die Feige ausgiebig gegossen. Also lieber viel, aber selten. Staunässe mag sie gar nicht. Im Topf sind die Gießabstände wahrscheinlich etwas kürzer. - Sind Feigen bienenfreundlich?
Zur Blüte kommen der Feige kommen die Insekten nicht dazu, weil diese in der Frucht ist. Aber wenn diese reif sind – dann kommen sie. Alle! Bienen, Wespen, Schmetterlinge, Rosenkäfer, Ameisen, Vögel … alle lieben die süßen Früchte. - Warum werden meine Feigen nicht reif?
Ob die Feigen reif werden, hängt sehr stark vom Wetter ab. Werden die Früchte bei Ihrem Baum nie reif, bekommt er vielleicht zu wenig Wasser oder ist mit seinem Standort unglücklich. Vielleicht haben Sie Ihren Feigenbaum nicht zurückgeschnitten? Dann kann es sein, dass er zu dicht ist und die Feigen zu wenig Licht bekommen. Wie viel geschnitten wird, hängt von der Sorte ab. - Kann man bei Feigen die Schale mitessen?
Wenn Sie Ihren Baum nicht spritzen, können Sie die Schale mitessen. Nur wenn Sie nicht wissen, wie die Feigen behandelt wurden, sollten Sie diese lieber nicht essen.
Wenn Sie Lust auf einen eigenen Feigenbaum bekommen haben, lassen Sie sich am besten im Fachhandel in Ihrer Region beraten. So finden Sie die Sorte, die sich bei Ihnen wohlfühlt und können schon sehr bald die köstlichen Früchte ernten.
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