Die Story von „Uncharted“, das von Sony als Prequel zur Videogame-Reihe verkauft wird, ist rasch erzählt: Der als Waise aufgewachsene Nathan Drake (Tom Holland) tut sich mit dem Schatzsucher Victor „Sully“ Sullivan (Mark Wahlberg) zusammen, um das seit über 500 Jahren verschwundene Gold des Entdeckers Ferdinand Magellan - und vielleicht in einem Aufwaschen auch seinen seit Jahren verschollenen Bruder Sam – zu finden. Die Jagd nach dem Gold führt die ungleichen Abenteurer rund um den Globus. Natürlich werden die beiden von bösen Widersachern, die ebenso großes Interesse am Goldschatz haben, verfolgt.
Bei den Fans des Games hat in einer ersten Reaktion vor allem die Besetzung von Tom Holland als Nate Drake für Empörung gesorgt. Zu brav, zu dünn, zu leptosom, zu milchgesichtig. Kein Muskelprotz wie Chris Hemsworth oder Channing Tatum, die ebenfalls für die Hauptrolle im Gespräch waren und vielen als idealtypischer erschienen wären.
Aber man muss schon sagen: Tom Holland macht sich gut. Er ist ein sympathischer Held, der so surreal durch die Stunts turnt, dass man ihn - wenn er erstaunlicherweise und entgegen aller Logik all seine Gegner ausgeschaltet hat – einfach in den Arm nehmen möchte.
Fans des Videogames beklagen auch, dass es im Kinofilm nicht so viele Schießereien gibt. Dafür umso lustigere Actionszenen. In der wohl spektakulärsten, die auch gleich in der ersten Szene des Films angerissen wird, fliegt Nathan mitsamt kunstvoll geschnürter Gepäcksballen aus dem Frachtraum eines Flugzeugs, um sich auf den Frachtstücken einen Kampf mit seinem Widersacher zu liefern. Dann landet er auf der Motorhaube eines durch die Luft fliegenden roten Auto, um schließlich – nachdem alle Bösen platt gemacht wurden – lässig auf einem Gepäckstück liegend mit einer schönen Frau an der Seite im Meer zu treiben.
Ja, sie kann schon unterhaltsam sein, so eine Videospiel-Verfilmung.
"Uncharted". USA 2022. 116 Min. Von Ruben Fleischer. Mit Tom Holland, Mark Wahlberg, Antonio Banderas.
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