Neue Berechnung: Was Kinder heute kosten

Symbolbild
Die letzte Kinderkostenanalyse stammt aus dem Jahr 1964. Nun hat die Volkshilfe die monatlichen Kosten für Kinder neu berechnet.

Die Volkshilfe hat pünktlich zum Schulstart die monatlichen Kosten für Kinder errechnet. Direktor Erich Fenninger geht von 625 Euro pro Monat aus, als Basis nannte er dabei die Referenzbudgets der Schuldnerberatungen. Fenninger kritisierte in einer Pressekonferenz am Montag zudem, dass die letzte derartige Erhebung durch die Regierung, die sogenannte Kinderkostenanalyse, aus dem Jahr 1964 stammt.

"Valide" Zahl für Politik

Vier Faktoren hat die Volkshilfe bei ihrer Aufstellung herangezogen. So würden die materiellen Kosten rund 300 Euro pro Kind betragen - 120 Euro fürs Wohnen, 115 Euro für Nahrung und rund 65 Euro für Kleidung. Bis zu 200 Euro würden für Schulbildung monatlich anfallen. "Soziale Teilhabe", wie etwa Freizeitaktivitäten, kosteten durchschnittlich 95 Euro. 30 Euro machten schließlich Körperpflege und Gesundheitsvorsorge aus.

Die Aufstellung der Volkshilfe differenziert nicht etwa zwischen den unterschiedlichen Schulstufen, in denen sich die Kinder befinden. Klar sei auch, dass es bereits mehrere Formen der Unterstützung durch den Staat gebe, wie etwa Familienbeihilfe und Mindestsicherung. Dennoch habe man nun eine "valide" Zahl, mit der die Regierung arbeiten könne. Wie dies aussehen könnte, will die Volkshilfe in einem Monat vorstellen.

Offener Brief

Der Erhebung war ein offener Brief mehrerer Organisationen, die sich mit dem Kindswohl beschäftigen, vorausgegangen. Darin wurde Ende des vergangenen Jahres kritisiert, dass die letzte Erhebung jener finanziellen Mittel, die Familien für ihre Kinder aufbringen müssen, um deren Bedürfnisse abzudecken, aus dem Jahr 1964 stammt. Seitdem hätten sich die Lebensumstände und die damit verbundene Ausgabenlage aber wesentlich verändert: Technische Entwicklungen der vergangenen 50 Jahre wie Handys und Smartphones, Computer und Laptops sind darin etwa noch nicht berücksichtigt, würden aber längst auch in Schulen selbstverständlich vorausgesetzt.

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