US-Amerikaner begrapscht Frau, rechtfertigt sich mit Trump-Sager

Der Mann griff einer Frau auf einem Flug mutmaßlich an die Brust. Den Übergriff rechtfertigte er mit einem Sager von Trump.

"Der Präsident der Vereinigten Staaten sagt, dass es OK ist einer Frau an die Geschlechtsteile zu greifen." Mit diesen Worten verteidigte ein Mann einen Übergriff auf eine Frau, den er mutmaßlich am vergangenen Sonntag verübt hatte.

Konkret soll der US-Amerikaner aus dem Bundesstaat Florida eine Passagierin auf einem Flug der Airline Southwest von Houston (Texas) nach Albuquerque (New Mexico) begrapscht haben, berichtet CNN unter Berufung auf den Polizeibericht und die Gerichtsunterlagen.

Bruce Michael Alexander, so der Name des 49-Jährigen aus der Stadt Tampa, wurde am Sonntag kurzfristig festgenommen. Gegen ihn wurde Anzeige wegen missbräuchlichem sexuellen Kontakt erstattet. Ihm drohen laut Medienberichten bis zu zwei Jahren Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 Dollar (rund 220.000 Euro).

"Berührung am BH"

Das Opfer, welches in den Akten nicht mit vollem Namen genannt wird, sagte aus, dass sie während des Fluges eingeschlafen sei. Nach etwa 15 bis 20 Minuten habe sie "eine Bewegung auf der rechten Seite ihres Pullovers gespürt", heißt es. Sie habe "gespürt, wie sich ihre Kleidung bewegt und die Berührung von Fingern an ihrer rechten Seite und ihrem BH". Als sie die Hand gesehen habe, die vom Sitzplatz hinter ihr nach vorne griff, habe sie zunächst gedacht, dass dies ein Versehen sei.

Nach 30 Minuten habe sie erneut gespürt, dass sie begrapscht wurde. Daraufhin habe sie den Mann, der hinter ihr im Flugzeug saß, zur Rede gestellt. Sie habe ihm gesagt, dass sie nicht wisse, warum er es für angemessen halte, sie zu berühren und damit aufhören solle. Nachdem sie sich beim Bordpersonal beschwert hatte, durfte sie den Sitzplatz wechseln. Gegenüber der Polizei sagte Alexander laut Polizeibericht, nachdem er in Handschellen abgeführt worden war, dass er die meiste Zeit geschlafen habe. Er gab auch den eingangs erwähnten Satz zu Protokoll.

Monnica Barreras, Alexanders Anwältin, sagte im Interview mit der Washington Post am Dienstag allerdings, dass ihr Mandant sich nicht schuldig bekenne. In der Befragung nach seiner Festnahme habe er alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Anspielung an Trump

Damit spielte er auf eine Aussage von US-Präsident Donald Trump an. Schon vor seiner Präsidentschaft war Trump immer wieder mit frauenverachtendem Verhalten und sexistischen Kommentaren aufgefallen. Vor allem eine Aufnahme aus dem Jahr 2005, die während des Wahlkampfes an die Öffentlichkeit gelang, sorgte während des Wahlkampfes aber für weltweite Empörung. In dieser hört man Trump sagen: "Küss' sie einfach, warte einfach nicht… Fass ihnen an die Pussy… Wenn du ein Star bist, lassen sie dich alles machen." Um sich aus dem Skandal herauszureden, sagte Trump später, dass es bei der Aussage um Gerede aus dem Umkleideraum gehandelt habe. "Niemand hat mehr Respekt vor Frauen als ich", fügte er hinzu.

Kommentare