Trend Hochzeitstauben: Tierquälerei für "romantischen" Brauch

Braut und Bräutigam halten zwei weiße Tauben.
Gestresst und nach ihrem Partner suchend fallen die Tauben oft Raubvögeln zum Opfer.

Das Einsetzen der Tauben bei Hochzeiten zählt, zum Leidwesen der Tiere, schon lange zum beliebten Brauch der Menschen. Schon beim Transport zur Hochzeitslocation sind die Tiere, gepfercht in viel zu kleinen Käfigen, einem enormen Stress ausgesetzt und bezahlen gegen Ende oft mir ihrem Leben.

„Hochzeitstauben, die eigentlich für Frieden und Glück stehen, sind weder mit dem einen noch mit dem anderen beschenkt. Dabei handelt es sich um einen Brauch, bei dem Tierquälerei von der Gesellschaft toleriert wird,“ sagt Madeleine Petrovic, Präsidentin des Wiener Tierschutz Vereins (Tierschutz Austria).

Kollision mit Hochspannungsleitung

Um zu garantieren, dass die Tauben zurück zu ihrem Heimatschlag fliegen, werden verschiedene Methoden angewendet, die daraus bestehen das Tier von ihrer Brut oder ihrem Partner zu trennen. Die Tauben werden mehrere Kilometer entfernt freigelassen, um dann gestresst und in Sehnsucht nach ihrem Partner möglichst schnell zu ihrem Heimatschlag zurückzufliegen, wobei sie oftmals mit Gebäuden und Hochspannungsleitungen kollidieren oder Raubvögeln zum Opfer fallen.

In einigen Fällen wird dabei auch oftmals auf die Lach- oder Pfautauben zurückgegriffen, die zwar mit ihrer präferenzierten weißen Farbe ein schönes Aussehen mitbringen, aber einen schlechteren Orientierungssinn als Brieftauben haben.

„Tierfreunde sollten nicht nur beim Brauch der Hochzeitstaube, sondern auch bei anderen Brauchtümern, die mit Tieren in Verbindung stehen oder einen schlechten Effekt auf die Tierwelt haben könne, überlegen, ob es sinnvoll ist, das Leid von Tieren als Attraktion in Kauf zu nehmen“, informiert Petrovic.

Kommentare