Tierische Erste Hilfe: Hund beeindruckt mit Herzmassage

Poncho, der eine blaue Polizeilampe auf den Rücken geschnallt hat, eilt sofort zu dem scheinbar leblosen Beamten.
Ein Hund, der Leben retten könnte, wird derzeit im Internet als Held gefeiert.

Ein Hund rast auf einen scheinbar leblosen Menschenkörper zu. Dort angekommen beginnt er kraftvoll und gezielt auf den Brustkorb zu hüpfen. Zwischendurch pausiert er, legt für Sekunden den Kopf an den Hals des Mannes – und springt weiter.

Blaulicht am Rücken

Diese Szenen verbreiten sich derzeit viral im Internet. Hintergrund ist eine Übung, die die Stadtpolizei Madrid kürzlich zusammen mit Diensthund Poncho durchführte. Für die Simulation täuschte ein Beamter einen Zusammenbruch vor. Poncho eilte daraufhin (standesgemäß mit angeschnalltem Blaulicht auf dem Rücken) wie er es gelernt hat zu Hilfe und performte eine Herz-Lungen-Wiederbelebung, versuchte also per Herzdruckmassage den scheinbar drohenden Tod des Mannes abwenden. Offenbar um den Puls des Menschen zu kontrollieren, schmiegte er auch den Kopf an dessen Halsschlagader. Erst als der Beamte aufstand, beendete das Tier seinen Rettungseinsatz.

Festgehalten wurden die verblüffenden Fähigkeiten des Hundes per Video, welches via Twitter, wo die Polizei von Madrid den Clip teilte und ihren "Compañero" Poncho für seine "heroische Leistung" lobte, den Weg in die virtuelle Welt fand.

Dort wird Poncho für sein Talent gefeiert. Der Tweet wurde bisher knapp 15.000 Mal geteilt, fast 30.000 Mal gelikt und hundertfach kommentiert. In den Kommentaren zeigen sich User entzückt und beeindruckt. Ob die von dem Hund geleistete Herzmassage im Ernstfall tatsächlich einen Menschen retten könnte, ist allerdings ungewiss.

Erste Hilfe rettet Leben

Dass Erste-Hilfe-Maßnahmen in Notfällen jedenfalls entscheidend sein können, betonen Mediziner seit Jahrzehnten. In welchem Ausmaß Ersthelfer Leben retten können, zeigte 2012 eine im Journal Resuscitation veröffentlichte Studie der Uni-Klinik für Notfallmedizin der MedUni Wien in Kooperation mit der Wiener Rettung. Ob Herzinfarkte, plötzlicher Herztod oder ein Herzstillstand aus anderen Gründen: Wer sofort von einem Ersthelfer eine Herzdruckmassage erhält, hat eine um 70 Prozent höhere Überlebenschance gegenüber jenen, bei denen erst die Rettung mit der Reanimation beginnt. Pro Minute, in der nichts getan wird, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn bis zwölf Prozent.

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