Steinbock, Feldhamster, Otter: Wer wird das "Tier des Jahres 2024“?
Der „Vogel des Jahres 2024“ steht bereits fest. Birdlife Österreich hat die Grauammer zur Botschafterin des Vogelschutzes gekürt. Das vom Aussterben bedrohte Federvieh soll im kommenden Jahr ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
Nun lädt der Naturschutzbund Österreich Tierfreunde ein, sich an der Wahl zum „Tier des Jahres 2024“ zu beteiligen. Eine Premiere, denn bisher hat die Organisation den Titel hinter verschlossenen Türen vergeben. Mit Alpensteinbock, Feldhamster und Fischotter gehen drei Kandidaten ins Rennen. Jede Art repräsentiert einen gefährdeten Lebensraum und ist damit Stellvertreterin für viele weitere Arten.
Der Alpensteinbock, eine Wildziege mit mächtigen Hörnern, ist im alpinen Raum heimisch, vor allem im unwegsamen Gelände. Seine gespaltenen Hufe mit harten Schalenkanten und weichen Sohlenballen machen ihn zum hervorragenden Kletterer.
Im 18. Jahrhundert war Capra ibex hierzulande durch starke Bejagung fast gänzlich verschwunden. Erst 1893 erfolgten erste Wiederansiedlungen – mit Erfolg. Doch die Klimakrise macht ihm wieder zu schaffen.
Der Feldhamster, die einzige wilde Hamsterart in unseren Breiten, zählt zu den am meisten gefährdeten Spezies Österreichs. Cricetus cricetus lebt weitgehend alleine, ist zumeist dämmerungs- und nachtaktiv, den Winter verschläft er.
Während der Feldhamster zunächst von der landwirtschaftlichen Intensivierung profitierte, leiden die Tiere heute durch die hocheffiziente Ernte unter Nahrungsknappheit. Bewässerungen setzen zudem vielerorts seine Baue unter Wasser. Aber auch die Verfolgung des Ernteschädlings sowie die Verbauung seines Lebensraums setzen ihm zu.
Der Fischotter ist als nachtaktiver Räuber in Gewässern aller Art anzutreffen. An Land nutzt Lutra lutra vor allem Uferstreifen, wo er auch seine ober- wie unterirdischen Verstecke findet. Er ernährt sich von Fischen, Amphibien und Krebsen, aber auch von Insekten und kleinen Säugetieren.
Früher wurde der Fischotter wegen seines wertvollen Fells als Nahrungskonkurrent um Fische und als geschätzte Fastenspeise bejagt. Die Verschmutzung, starke Verbauung und Trockenlegung der Gewässer trugen ebenfalls dazu bei, dass der Säuger an den Rand des Aussterbens gedrängt wurde. Aufgrund eines starken EU-weiten Schutzes erholen sich seine Bestände, was oft zu Problemen mit der Fischerei führt.
Bis 30. Oktober kann auf naturschutzbund.at über die drei Kandidaten abgestimmt werden. Als Dankeschön fürs Mitmachen verlost der Naturschutzbund Sachpreise.
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