Grünes Polarlicht leuchtet am Nachthimmel über einem zugefrorenen See mit beleuchtetem Haus am Ufer.

Eispalast bis Fackelzug: Winterdestinationen für die Bucket List

Während andere ihre Wünsche ans Christkind richten, erstellen wir unsere eigene Liste – mit Wintererlebnissen, die um die Welt führen.

In völliger Stille den Himmel Lapplands nach Polarlichtern absuchen, irgendwo im Nordosten Chinas durch Eis-Paläste spazieren oder in Kanada Karneval feiern – viele Reisende werden von der Sehnsucht nach einer ganz bestimmten Erfahrung angetrieben. 

Die nachfolgenden 13 Tipps machen Lust auf die Weihnachtszeit und schüren zugleich die Hoffnung, dass es auch im Jänner und Feber noch Magisches zum Entdecken gibt: 

 

1) Die grün-violetten Nordlichter in Finnisch-Lappland tanzen sehen: Abseits der städtischen Lichtverschmutzung ziehen sich hier die Schleier der Aurora Borealis über den oft klaren Nachthimmel. Inzwischen gibt es sogar Glas-Iglu-Hotels, von wo man die Lichter potenziell schon vom Bett aus sieht. (Sofern kein Schnee auf der Glasscheibe liegt.) Rovaniemi ist ein Touristen-Hotspot – v.a. wegen der Nähe zum Weihnachtsmann-Dorf; ruhiger ist es in Saariselkä am Rand des Urho-Kekkonen-Nationalparks mit einer großen Auswahl an Outdoor-Aktivitäten. Im Park gibt es (ganz nach finnischem Lifestyle) Sauna-Hütten – hat man gerade eine Schneeschuhtour oder Rentiersafari hinter sich gebracht, ist das sicher eine Wohltat. 

Reiseanbieter und das finnische meteorologische Institut empfehlen 3 bis 4 Nächte; dann ist die Chance, zumindest einmal Nordlichter zu sehen, sehr hoch.

Bunte, beleuchtete Eisskulpturen und Gebäude in einer winterlichen Parklandschaft mit vielen Besuchern bei Nacht.

Hartgesottene Kältefans finden sich im chinesischen Harbin zum Internationalen Schnee- und Eisfestival ein.

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2) „Zweitwohnsitz“ der Eiskönigin Elsa? Schnee- und Eis-Gebäude in China: Das Internationale Schnee- und Eisfestival in Harbin ist berühmt für seine gigantischen, abends in allen Farben beleuchteten Eis-Gebäude und -Skulpturen, darunter Paläste, Brücken, Kathedralen und Türme. Das Festival findet von Ende Dezember bis Februar statt und gilt als das größte seiner Art. 

Das Festival kann etwa im Rahmen einer Nordostchina-Rundreise besucht werden. Von Peking gibt es Flüge bzw. einen Hochgeschwindigkeitszug. Was gegen eine Reise sprechen könnte: Die Winter in Harbin sind streng, die Temperaturen fallen oft unter – 20 °C.

Tänzer in Winterkostümen sitzen auf leuchtenden Eisblöcken bei einer nächtlichen Parade im Schnee.

Der größte Winterkarneval der Welt – der Carnaval de Québec – findet in Kanada statt.

©Quebec CDQ2018_©fredphotovideo_MG_5703-1-min

3) Karneval einmal anders – im kanadischen Québec den Winter feiern: Der Karneval von Québec ist eines der weltweit größten Winterfeste und findet Ende Jänner bis Mitte Februar statt. Die Freude an der kalten Jahreszeit zeigt sich in Form von abendlichen Paraden, bei denen Tänzer, Musiker, Straßenkünstler und festlich geschmückte Wagen zu sehen sind. Ein Eisskulpturenfestival sowie Aktivitäten wie Schneeballschlachten, Eisschwimmen oder auch Rodelwettbewerbe gehören ebenfalls dazu.

Eine Person entspannt in einer heißen Quelle, umgeben von schneebedeckter Landschaft und Bergen.

Auf Island gibt es unzählige heiße Quellen. Im Bild: Hrunalaug, eine kleine, aber wunderschön gelegene Badequelle. Das Wasser hat rund 38°C

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4) In und um Reykjavík im Thermalwasser baden: Auf Island bleiben die unzähligen natürlichen wie künstlich angelegten Thermalbecken (allen voran die berühmte Blaue Lagune) selbst im tiefsten Winter warm. Reykjavík ist zudem ein guter Ausgangspunkt für Schneemobil-, Eishöhlen- oder Gletschertouren. Und vielleicht trifft man dabei auf einen der 13 „Jólasveinar“: Der Sage nach kommen die Trolle vor Weihnachten aus den Bergen. Einst Schabernack treibend, bringen sie heute den Menschen (auch) Geschenke. 

Dass es im Dezember nur für ca. 4 –5 Stunden hell ist, kann für manche ein Nachteil sein. Allerdings zieht sich die Dämmerung in die Länge.

Menschen spazieren in einem verschneiten Park mit einer Lichtskulptur in Form einer Mondsichel und Straßenlaternen.

In Riga folgt man am Märchenweg dem sanften Schein der Illuminationen.

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5) Wo sich der Mond ausruht – durch Rigas Märchenwelt spazieren: Jedes Jahr holt die lettische Hauptstadt Mond und Sterne vom Himmel und schmückt damit den Bastejkalns (Basteiberg). Von November bis Ende Jänner wandert man vom Park bei der Oper bis zum Kronvalda-Park am längsten Weihnachtslichterpfad Lettlands. Neben Himmelskörpern sieht man auch andere, von lettischen Märchen inspirierte Lichtobjekte. 

Bereits Mitte November findet alljährliche das Lichtkunst-Festival „Staro Rīga“ statt: Für einige Tage erleuchten rund 40 Licht- und Multimedia-Installationen die Stadt. 2025 lautete das Motto: „Boten der Morgendämmerung“ – eine Anspielung auf den Neuanfang und die Hoffnung nach der Dunkelheit.

Agnone, Molise (Italy): the traditional Christmas event called 'Ndocciata

In Agnone im Süden Italiens wird das traditionelle Weihnachts‑Feuerfest Ndocciata gefeiert.

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6) Ndocciata – feurige Prozession in Italien: In Agnone, einem Städtchen in der Region Molise, ziehen am 24. Dezember bei Einbruch der Dunkelheit furchtlose Fackelträger mit meterhohen, brennenden Holzbündeln auf den Schultern durch die mittelalterlichen Gassen. Die Wurzeln der Tradition reichen bis zu heidnischen Ritualen der Wintersonnenwende zurück, bei denen der Feuerschein die Dunkelheit vertreiben sollte. Im Laufe der Zeit wurde der Brauch in das christliche Weihnachtsfest integriert. (Die Fackeln sollten wohl auch den Bauern den Weg ins Dorf leuchten, damit sie an der Mitternachtsmesse teilnehmen konnten.) Begleitet wird die Ndocciata von Glockengeläut und Musik.

Eine Menschenmenge zieht nachts mit Fackeln durch eine belebte Straße in Edinburgh.

Schon am 30. Dezember starten mit dem Fackelzug die Neujahrsfeierlichkeiten in Edinburgh.

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7) Feuerrituale rund um Hogmanay – in Edinburgh Neujahr feiern: Vor dem Jahreswechsel verwandelt sich Edinburgh zur Open-Air-Bühne mit Straßenpartys, Konzerten, Musik und Tanz. Während Hogmanay, dem schottischen Silvester, eröffnet bereits am 30. Dezember ein Fackelzug die Feierlichkeiten. Sobald die erste Fackel brennt, hilft man sich gegenseitig, das Feuer weiterzugeben. Tausende von Menschen ziehen dann mit ihren Fackeln durch die Altstadt

Noch ein Tipp: Für Mitternacht den Text von „Auld Lang Syne“ lernen. Das wehmütige Volkslied wird traditionell zu Neujahr gesungen und erinnert an alte Freundschaften und vergangene Erlebnisse.

Vor dem Rockefeller Center steht ein beleuchteter Weihnachtsbaum über einer Eisbahn.

Die berühmteste Eislaufbahn New Yorks (oder der Welt?): "The Rink at Rockefeller Center".

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8) Wie im Weihnachtsfilm – vor dem Rockefeller Center eislaufen: Umgeben vom Lichtermeer Manhattans, einem Christbaum und der vergoldeten Prometheusfigur kennt man New Yorks berühmten Eislaufplatz v. a. aus Filmen. Hier zählt weniger sportlicher Ehrgeiz als das Gefühl, selbst in einen Film einzutauchen – idealerweise in eine Rom-Com. 

Der Eislaufplatz kann gerade vor Weihnachten sehr voll werden, deshalb macht es Sinn vorab online Tickets für eine 60-Minuten-Session zu reservieren. In der Regel ist der Platz von Oktober/November bis April geöffnet.

Ein festlicher Weihnachtsmarkt mit Lichterketten auf einem historischen Stadtplatz im Nebel.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Sibu locken Schmankerl wie Cozonac, ein traditionelles rumänisches Süßbrot.

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9) Sibiu – wohliges Wintergruseln in Transsilvanien: Nahe der Südkarpaten, umgeben von Burgen und Schlössern, findet man die einstige Kulturhauptstadt Europas, Sibiu. Im nebelverhangenen Winter liegt die mystische Aura Transsilvaniens – angefacht durch die Legende von Dracula – über den engen Gassen und den außergewöhnlich gut erhaltenen, teils bis ins 12. Jahrhundert zurückreichenden Gebäuden der Altstadt. Sibiu gilt als eine der schönsten Städte Rumäniens, und der Weihnachtsmarkt als einer der schönsten Osteuropas.

Ein roter Zug fährt in der Schweiz über ein steinernes Viadukt in einer verschneiten Waldlandschaft.

Zugfahren in der Schweiz: Die Berglandschaft gleitet wie ein lebendiges Postkartenmotiv vorbei.

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10) Alternative zum Polarexpress – Zugfahren in der Schweiz: Über Viadukte und Brücken, vorbei an schneebedeckten Bergen, zugefrorenen Seen, tief verschneiten Wäldern und idyllischen Dörfern, eine Zugfahrt in der Schweiz ist nicht nur Fortbewegung, sondern ein Erlebnis für sich. Selbst auf kurzen Strecken – etwa zwischen den Städten Zürich, Luzern und Interlaken – sind die Aussichten bereits spektakulär. 

Wer auf den Glacier Express setzt, erlebt eine der berühmtesten Panoramastrecken der Welt: Von Zermatt nach St. Moritz ziehen an den riesigen Fenstern tiefe Täler, Gletscher und majestätische Gipfel vorbei.

Nachts erstrahlt der Tokyo Tower zwischen Gebäuden und von Lichtern geschmückten Bäumen.

In Tokio sind die Straßen im Winter hell erleuchtet, in Parks und Shopping Malls warten Lichtinstallationen.

 
 
 
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11) Lichtspiele in der futuristischen Megacity Tokio: Wer Tokio besucht, taucht in eine Welt ein, die sich (nicht nur im Winter) von allem Bekannten abhebt. Weihnachten ist in Japan kein offizieller Feiertag, es gibt keine Geschenktradition, und die religiöse Bedeutung fehlt aufgrund der vorherrschenden Religionen Shinto und Buddhismus. Weihnachtsmärkte im europäischen Stil kann man besuchen, aber da man diese ohnehin von zu Hause kennt, ist man besser beraten, die Winterilluminationen in verschiedenen Stadtteilen anzusehen. Straßen, Parks, Geschäfte und Shoppingmalls erstrahlen in (oft blau-weißem) Licht. Sehenswert sind z.B.: das Marunouchi-Viertel, das Einkaufszentrum Caretta Shiodome, die „Blue Cave“ in Shibuya oder der Aussichtsturm Tokyo Skytree

Noch ein Tipp: der Besuch von teamLab. Das Digital-Art-Museum ist ein Vorreiter in Sachen Immersion: Kunst, Technologie und Interaktivität verschmelzen zu einem einzigartigen Erlebnis. Licht spielt eine große Rolle.

Beleuchtete künstliche Bäume und eine filigrane Lichtinstallation leuchten bunt in einer nächtlichen Parklandschaft in Singapur.

Die "Gardens by the Bay" in Singapur verwandeln sich alljährlich in ein beleuchtetes Wunderland.

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12) Farbenfroh, tropisch: Weihnachten in Singapur Die Stadt fällt durch tropische Wärme und vielfältige Kultur (chinesisch, malaiisch, indisch und westlich geprägt) auf. Einkaufsstraßen wie die Orchard Road sind im Winter beleuchtet, oft mit ausgefallenen Themen und interaktiven Lichtinstallationen. 

Das Parkgelände Gardens by the Bay wird zum "Christmas Wonderland". Vor der futuristischen Kulisse der künstlich erschaffenen Supertrees zaubern die kunstvollen Lichtinstallationen eine winterliche Feststimmung, die in den Tropen überraschend magisch wirkt. Besucher schlendern durch die beleuchteten Gärten, können Live-Shows sehen und Kunsthandwerk entdecken.

Viele Menschen schlendern zwischen festlich beleuchteten Buden auf einem Weihnachtsmarkt vor historischen Gebäuden.
Jünger als gedacht: Bislang wurde der Nürnberger Christkindelsmarkt auf 397 Jahre geschätzt. Neue Untersuchungen machen ihn aber jünger: Der Markt bringt es wohl "nur" auf 347 Jahre.
 

 
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13) In Nürnberg die „Mutter aller Christkindlmärkte“ besuchen: Zwischen den festlich geschmückten Ständen duftet es nach Glühwein, gebrannten Mandeln und über Buchenholzfeuer gegrillten Rostbratwürsten. Seit rund 350 Jahren gibt es in Nürnberg den Christkindelsmarkt. Fachwerkhäuser, Kopfsteinpflaster und die Frauenkirche verleihen Mittelalter-Flair. In Sachen Lebkuchen kennt man sich bestens aus: Nürnberg war einst ein Handelszentrum für exotische Gewürze wie Zimt, Nelken, Kardamom und Muskatnuss. Die geheimen Rezepte für Lebkuchen wurden über Generationen weitergegeben.

 

Belinda Fiebiger

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