Wieso in der Kathedrale von Reims alle aus dem Fenster starren

Wieso in der Kathedrale von Reims alle aus dem Fenster starren
Die Notre Dame de Reims ist historisch gesehen, die vielleicht wichtigste Kirche des Landes: Hier wurden 33 Könige gekrönt. Wer sie heute besucht, erhält eine kunstvolle Überraschung.

Zusammenfassung

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  • Die Kathedrale Notre Dame de Reims ist historisch bedeutsam als Krönungsstätte von 33 Königen.
  • Moderne Kirchenfenster von Marc Chagall verbinden geschichtliches Erbe mit expressionistischer Kunst.
  • Die Region um Reims bietet kulinarische Erlebnisse wie Champagnerverkostungen

Wer im nordfranzösischen Städtchen Reims den Place du Paris erreicht, muss meist einen Moment innehalten. So imposant und majestätisch sticht die Kathedrale Notre Dame hier gen Himmel: der tief gestaffelte Torbogen, die typisch gotische Steinrosette oder die mal grotesken, mal verspielten Wasserspeier an der Fassade. 

Königliche Dimensionen

Mit 149 Metern Länge, 81 Metern Höhe und 6.600 Quadratmetern Fläche ist sie aber auch sowohl länger und höher als auch umfassender als ihr berühmtes Pendant in Paris. (Einzig die Fassade ist bei der Kathedrale Notre-Dame de Paris breiter.) Die eindrucksvollen 2.303 Statuen an der Außenfassade in Reims waren mit ein Grund, weshalb das Kirchenhaus 1991 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen wurde. Und historisch betrachtet ist sie vielleicht sogar die relevanteste Kirche des Landes: Immerhin wurden 33 französische Könige hier gekrönt.

Wieso in der Kathedrale von Reims alle aus dem Fenster starren

Die Kathedrale in Reims

Und so mag es einen im ersten Moment verwundern, wenn man die Kathedrale betritt und in der Achsenkapelle auf drei fantastische, aber zweifellos moderne Kirchenfenster stößt: Träumerische Szenen, die sich fließend aus samtigem Kobaltblau hervorheben, darin eintauchen, mit ihm verschwimmen. Ein Dreiklang aus Licht, aus Farbe, aus Spiritualität. Es wirkt wie ein expressionistisches Gemälde – weil es eines ist.

Und in der Kathedrale ist ein Chagall

In einer Zeit, in der Kunst selten biblische Inhalte widerspiegelte, ließ sich der russisch-französische Maler Marc Chagall – dessen Todestag sich kommende Woche zum 40. Mal jährt – immer wieder von religiösen Motiven inspirieren. Seine Bibel-Serie umfasst zwei Bände und 105 Radierungen, die im Laufe von fünfundzwanzig Jahren entstanden sind.

1968 wurde Chagall dann von der Kathedrale von Reims beauftragt

Wieso in der Kathedrale von Reims alle aus dem Fenster starren

Leuchtendes Beispiel moderner Kunst: Die Fenster von Chagall

Die Kirche ist damit zwar nicht ganz alleine: Auch Fenster in der Abbell Synagoge in Jerusalem, in der Kathedrale in Metz, in den Kirchen von Mainz, Zürich oder Chicago und Südengland wurden von Chagall gestaltet. Ganze zwölf Fenster – und damit die weltmeisten – kann die All Saints Church im englischen Kent präsentieren.

Und doch ist das Werk in Reims besonders. Gemeinsam mit den versierten Glasmalern Charles Marq und Brigitte Simon, deren Glashütte eine der ältesten in Frankreich ist, gelang es Chagall, seine markanten Blautöne in authentisch-mittelalterlichen Techniken zu erschließen – um geschichtliches Erbe und künstlerische Moderne auf unerwartete Weise zu verbinden. 

Champagner: Das Nationalgetränk aus der Region verkosten, z. B. bei Taittinger, dem Champagnerhaus mit österreichischen Wurzeln, Info: wwwtaittinger.com

Café du Palais:  Dieses Restaurant besticht nicht nur mit seiner vorzüglichen Küche, sondern durch wunderbar kunstvolle Einrichtung, Info. www.cafedupalais.fr

Carnegie Bibliothek:  Eine der schönsten, öffentlichen Büchereien der Welt – im Art-déco-Stil mit Glasdach, Info: reims-tourisme.com

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