Zwei Personen in roter Winterkleidung mit Skiausrüstung in einer Schneehöhle, umgeben von Eiswänden.

Lawinengefahr am Berg: So rettet man im Ernstfall Leben

Bei Lawinen entscheiden Sekunden über Leben und Tod. Skilehrer Peter Groß zeigt in Trainings, wie man richtig handelt.

„Die hundertprozentige Lawinensicherheit gibt es nur, wenn kein Schnee liegt“, sagt Peter Groß, Betreiber der gleichnamigen Berg- und Skischule in Puchberg am Schneeberg. Er weiß um die Gefahren am Berg und wie man diese so gering wie möglich halten kann. 

Lawine: Schnelles Handeln rettet Leben

Im freien Gelände ist die Gefahr von Lawinen oder Schneebrettern besonders groß. Daher muss man für den Ernstfall gewappnet sein. Lawinenschnee ist dicht komprimiert und hart. Verschüttete können schnell ersticken. Schnelles Handeln ist wichtig. „Kameradenrettung in den ersten 15 Minuten ist entscheidend“, erklärt Groß.

Basiswissen 

Aber wie verhält man sich bei einem Lawinenabgang? Wie suche ich nach Verschütteten? Wie verhalte ich mich im Gelände richtig? All diese Fragen und weitere klärt Groß in den Basistrainings der Ortovox Safety Academy in Puchberg am Schneeberg. „Wir lernen den richtigen Umgang mit der Ausrüstung und welche Geräte man dabei haben muss. Außerdem wird das Interpretieren von Lawinenlage- und Wetterbericht und Basics in der Tourenplanung und Schneekunde geübt.“ 

Person in blauer Jacke und schwarzer Mütze mit gelbem Muster vor schneebedeckten Bergen und blauem Himmel.

Peter Groß ist seit mehr als zwei Jahrzehnten Bergführer und Skilehrer: „Der größte Fehler ist, dass man sich hinreißen lässt.“

©Peter Groß

Planung ist wichtig 

In den vergangenen Jahren sei das Bewusstsein für solche Kurse gestiegen, sagt er. Auch dass immer mehr Menschen das nötige Equipment besitzen, sei gut, „aber man muss auch wissen, wie man die Geräte verwendet oder vielmehr, wie man sie erst gar nicht verwenden muss. Denn das Vorwissen und die nötige Planung sind das Um und Auf“.

Gelber Rucksack, gelber Handbohrer, gelbe Schaufel, gelbe Teleskopstangen und ein Seil mit einem hölzernen Griff liegen nebeneinander.

Lawinenrucksack, Schaufel, LVS-Gerät und die  Lawinensonde zählen abseits der  Piste  zur Grundausrüstung.

©Getty Images/iStockphoto/Lilkin/iStockphoto

Das gehört in den Lawinenrucksack

Den Lawinenlagebericht, sowie die Wetterprognosen richtig zu deuten und Schneelagen einzuschätzen, sei der erste und wichtigste Schritt für einen möglichst sicheren Aufenthalt am Berg. Aber welche Geräte müssen nun in den Rucksack, wenn man beim Tourengehen, Freeriden oder Schneeschuhwandern das sichere Gelände verlässt? „Ein Muss für alle ist das Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät), das am Körper getragen werden soll. Im Rucksack eine Sonde mit mindestens 240 cm Länge und eine stabile Schaufel mit Teleskopstiel, mit der man schnell und effektiv graben kann. Und natürlich diverse Sachen fürs Wärmemanagement, Erste Hilfe Material inkl. Rettungsdecke und ein Biwaksack, genug Verpflegung etc. Optimalerweise auch noch einen Lawinen-Airbag, der einen im Notfall an der Oberfläche halten kann.“

Sechs Stunden dauert der Kurs. Sechs Stunden, in denen man Wissen erwirbt, das im Ernstfall Leben retten kann.

Neugierig geworden?

Mehr Informationen sowie alle Termine der Ortovox Safety Academy finden Sie online unter schi-berg-schule.at

Über Sandra Rabalder

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