Der Nationalpark Hohe Tauern:  Schneebedeckt wird er zum  Winterwunderland, das man gemeinsam mit den Tauernlamas erkunden kann.

Mallnitzer Bergadvent: Schneekatzen, Adventweg und Lamas

Zwischen Punsch und Glühmost macht man in Mallnitz auch Bekanntschaft mit den tierischen Bewohnern des Nationalparks Hohe Tauern.

So unauffällig wie sonst nur ein Schneehuhn oder ein Schneehase in der angezuckerten Landschaft – beide haben im Nationalpark Hohe Tauern ihr natürliches Habitat – sitzt eine schneeweiße Katze im Dunklen am schneebedeckten Brückengeländer. Als würde sie den Weg zum Mallnitzer Bergadvent weisen.

Die Promenade ist nicht zu verfehlen; wenn die Sonne an diesen kurzen Tagen einmal untergegangen ist, erleuchten Lichterketten und Waldbewohner wie Eichhörnchen und Rehe und weisen den Weg entlang des Baches. Unter den dicken Schuhen knirscht der erste Schnee des Jahres.

Erster Halt: der Adventmarkt am Dorfplatz. Aus den Holzhütten duftet es nach Kaiserschmarren, Punsch und Speck; Brigitte Maria Rainer verkauft selbst gemachte Keramikkunst; vom Lukasbauerhof gibt es Kletzenbrot und gestrickte Socken von der Oma; die Familie Rabischnig hat ihre hauseigene Wildsalami mitgebracht.

Süßes und Wärmendes findet man  am gut besuchten Adventmarkt am Dorfplatz.

Süßes und Wärmendes findet man  am gut besuchten Adventmarkt am Dorfplatz.

©Peter Maier / Austria

Die Lamas sind entspannt

Ein Highlight, nicht nur für die jungen Besucher: die Tauernlamas, die einen auf dem Adventweg durch den Wald begleiten. Zum Teil bunt geschmückt spazieren die entspannten Gesellen mit den aufgeregten Kindern durch das Winterwunderland.

Auch das BIOS Nationalparkzentrum in Mallnitz ist winterlich gestimmt. Nationalparkrangerin Kathrin Fercher übernimmt das Kommando und führt die Besucher in die Winterwelt der Tiere ein.

Info

Anreise
Mit dem Zug  über  Salzburg oder  Villach, Fahrzeit zwischen viereinhalb und sechs Stunden. Der Adventweg startet  beim Bahnhof, dort bekommt man bei der Infohütte den ersten Glühmost und einen Überblick über die Stationen. Geöffnet  im Advent von Fr. (14–20 Uhr) bis So. und an Feiertagen (12–20 Uhr).  

Advent in  Kärnten
Besinnlich ist es  unter anderem am Katschberg, in Maria Wörth,  in Millstatt am See. Infos: kaernten.at/

Besuch beim Steinbock

Ihre Fragen lassen auch die Älteren aus der Gruppe raten: Welche Bewohner des Nationalparks halten Winterschlaf (Achtung, Auflösung: Igel), welche Winterruhe (Dachs) und welche verfallen in eine Winterstarre (Frösche)? Und woran erkennt man das Alter eines Steinbocks? „An den Rillen im Geweih“, erklärt Fercher. „Das hört im Winter nämlich auf, zu wachsen, weil der männliche Steinbock die Energie zum Überleben braucht.“

Im Nationalparkzentrum trifft man dann auch endlich Schneehuhn und Schneehase, die im Sommer das weiße Kleid gegen graue Federn und braunen Pelz tauschen. Nur die Blume des Hasen, sein Schwänzchen, und die Flügel des Huhns bleiben das ganze Jahr über so weiß wie der Schnee. Nach der Führung geht es ans Honigkerzengießen oder zur Bastelstunde in die Wichtelwerkstatt.

Lichterketten und beleuchtete Waldbewohner  weisen den Promenadenweg am Bach entlang.

Lichterketten und beleuchtete Waldbewohner weisen den Promenadenweg am Bach entlang.

©Peter Maier / Austria

Langweilig wird einem beim Mallnitzer Bergadvent nicht – und kalt auch nicht. Dafür sorgt der warme, süße Glühmost, der die klammen Finger kribbeln lässt. Beim Rückweg sitzt die schneeweiße Katze immer noch auf ihrem Platz auf dem Brückengeländer; die einzigartige Nationalparkbewohnerin blickt mit runden Augen in die Dunkelheit hinein.

Caroline Ferstl

Über Caroline Ferstl

Seit August 2018 beim KURIER, erst in der Chronik, seit September 2021 in der Außenpolitik. Zweimonatiger Ausflug in die Sonntagsredaktion der FAZ im Frühling 2022. Masterstudium Internationale Entwicklung an der Uni Wien. Interessiert sich besonders für politische Geschehnisse in Deutschland, Ungarn, am Balkan und in der Türkei.

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