Rom: Historisches Kaffeehaus steht vor Zwangsräumung
Ein historisches Caffè in Rom steht vor der Zwangsräumung. Vor der Räumung sind wertvolle Einrichtungsgegenstände verschwunden.
Das historische Caffè Greco in Rom, einst Treffpunkt von Künstlern und Intellektuellen, steht nach 260 Jahren vor der Zwangsräumung, die am kommenden Montag stattfinden soll. Inzwischen haben die Betreiber des Lokals die kostbaren Möbel und Gemälde weggebracht und werden jetzt angezeigt.
Vor der Räumung sind die wertvollen Einrichtungsgegenstände wie Gemälde, Skulpturen, Kunstwerke und antike Möbel verschwunden: Die Betreiber des Lokals haben sie in zwei Lagerstätten gebracht, wie römische Medien berichteten. Die Lokalbetreiber wurden von den Carabinieri angezeigt, da für das Lokal und seine Einrichtung ein Denkmalschutz besteht. Die Gegenstände im Lokal dürfen daher nicht entfernt werden.
Rechtsstreit dauert seit Jahren an
Der Rechtsstreit zwischen den Betreibern des Lokals und dem israelitischen Krankenhaus in Rom, dem die Immobilie gehört, dauert schon seit mehreren Jahren an - seit der Mietvertrag im Jahr 2017 auslief und das Krankenhaus das Gebäude zurückforderte. Das Gericht in Rom ordnete die Zwangsräumung an, die letztlich vom Obersten Gericht bestätigt und auf den 20. Februar festgelegt wurde. Diese wurde jedoch von der Staatsanwaltschaft zunächst auf den 29. Juli und schließlich auf den 1. September verschoben.
Eine Einigung wurde jedoch nicht erzielt, und dem Lokal steht die endgültige Schließung bevor. Das Caffè Greco steht unter zwei Denkmalschutzverordnungen, einer aus dem Jahr 1953 durch Italiens Präsidenten Antonio Segni und einer aus dem Jahr 2024. Laut Urteil des Obersten Gerichts verpflichtet der Denkmalschutz zwar nicht zur Weiterführung des Betriebs, verbietet jedoch jede Nutzung, die mit dem materiellen Erhalt der Einrichtung unvereinbar ist.
Aus diesem Grund wurde das Lokal am 4. August von der staatlichen Denkmalbehörde und den Carabinieri des Sonderkommandos für den Schutz des Kulturerbes inspiziert, da die Eigentümer die Einrichtung entfernt und in zwei Lagerräume gebracht hatten.
Der Anwalt der Betreiber erklärte: "In letzter Zeit hatten wir Probleme mit einer Überhitzung der elektrischen Anlage, die von Technikern bestätigt wurde. Wir haben den Bericht an die Denkmalbehörde geschickt und dann vorsorglich die Einrichtung entfernt." Der Betreiber betonte, bei der Einrichtung handle es sich um sein Eigentum: "Sollte das israelitische Krankenhaus diese Objekte erwerben wollen, werden wir sehen, ob wir bereit sind, sie zu verkaufen", betonte er.
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