Cook Inseln: Wenn der Südsee-Traum zur Realität wird

Ein tropischer Strand mit Palmen und türkisfarbenem Wasser.
Die Lagune strahlt weiß, aquamarin, türkisgrün bis tief azurblau. Aitutaki auf den Cook Inseln ist optisch der Inbegriff von Südsee-Träumen.

Kaum ist man auf der Hauptinsel der Cook Islands, Rarotonga, gelandet, tönt es von allen Seiten nur noch „ Kia Orana“. Das heißt „Willkommen“, „Gut soll’s dir gehen“ oder einfach „Servas“. Letzteres meint wahrscheinlich die Inhaberin eines Bio-Ladens mit Küche und Landwirtschaft, die wir mitten in Aitutaki treffen – sie heißt nämlich Sonja und ist Österreicherin. Vor 25 Jahren hat sie im Urlaub hier ihren Mann kennengelernt und blieb für immer.

Ihre Speisen, Kuchen und Kokosbrote sind bei Einheimischen wie Touristen nach wie vor sehr begehrt, ihr Restaurant musste sie nach dem Tod ihres Mannes aber schließen. „Kennst du jemanden, der gern mit Pflanzen arbeitet und mir dabei helfen kann? Ich finde niemanden“, erzählt sie. Wir geben das gern weiter (siehe Infos unten) – ein mehrmonatiger Job auf einem der schönsten Atolle der Welt winkt!

Eine Frau steht vor einem Stand mit frischen Gartenprodukten und Brot.

Die Österreicherin Sonja backt auch Bio-Kokosbrote

Kia Orana“ rufen am nächsten Tag auch die – wie hier üblich – superfreundlichen Crew-Mitglieder von Vaka Cruise, beim Erklettern ihres Katamarans. Mit diesem geht es einen Tag lang durch die Lagune, zum Schnorcheln, Schwimmen, Wundern. Etwa über die bunten Fische, die allgegenwärtig sind, die Riesenmuscheln im seichten Wasser (ja nicht mit den Zehen in die Öffnung kommen!), die schon erwähnte Farbenpracht des Meeres und die Perlenkette kleiner Koralleninseln, auch Motus genannt, an den Rändern der Lagune.

Ein Weißflecken-Kugelfisch schwimmt im türkisfarbenen Wasser.

Beim Schnorcheln in der Aitutaki Lagune trifft man auf
neugierige Fische und eine fabelhafte Unterwasserwelt.

Hollywood-Ruhm für winzige Insel

In die perfekten Sandstrände dieser Motus haben schon viele Promis ihre Zehen gesteckt. Am berühmtesten wurde aber das Inselchen Akaiami, und zwar in den Fünfzigerjahren. Da war es eine der Stationen der „Coral Route“, die mit einem riesigen Wasserflugzeug regelmäßig betuchte Menschen zwischen Neuseeland und Tahiti beförderte. Heute sieht man noch die Reste der Unterkünfte, in denen John Wayne oder Marlon Brando bei angeblich recht zahlreichen Cocktails auf den Weiterflug warteten.Der Höhepunkt der Bootstour für Normalurlauber – die Cook Islands sind übrigens um einiges günstiger zu bereisen als die vergleichbaren Südsee-Atolle Tahitis – ist dann „One Foot Island“. Dort kann man in einem winzigen Postamt nicht nur Ansichtskarten nach Hause schicken (die tatsächlich nach drei Wochen ankamen), sondern das „One Foot-Logo“ auch in den Pass stempeln lassen. Und vor allem am schönsten Strand der Lagune liegen, mit atemberaubenden Ausblicken auf Wasserfarbenspiele, Sandbänke und Palmen am Horizont.

Eine Frau steigt von einem Ausflugsboot an einem tropischen Strand.

Von einem Traumstrand zum anderen mit dem Katamaran.

Kia Orana“, begrüßt mich auch Charlee vom Tourismusverband auf das Herzlichste und – landesüblich – mit duftender Blumenkette bei der Rückkehr auf die Hauptinsel der Cook Islands, Rarotonga, eine halbe Flugstunde weiter südlich. Hier ist es tropisch bunt mit landschaftlich großer Vielfalt, dschungelbedeckten und schroffen Gebirgszügen, Wasserfällen und zahlreichen Stränden, geschützt durch ein Korallenriff.

 

Am besten entdecken lässt sich das alles mit dem Mietauto. An den Linksverkehr gewöhnt man sich rasch, und Verirren ist ausgeschlossen. Entweder links oder rechts um die Insel auf der zweispurigen Küstenstraße, das dauert trotz Tempolimit von 50 km/h maximal eineinhalb Stunden. Dazwischen mal ein kurzer Wanderausflug ins blumenbedeckte Landesinnere, etwa zum Wigmore’s Wasserfall, mit Badepool. Strandrestaurants mit frischem Fisch und Bademöglichkeit gibt es überall, ein Muss ist die Spezialität „ Ika Mata“ – in kleine Stücke zerteilter, frisch gefangener Fisch, roh mariniert in Limettensaft und Kokosmilch, einfach himmlisch.

Eine Karte, die die Lage der Cookinseln im Südpazifik in der Nähe von Australien und Neuseeland zeigt.

Spektakuläre „Island Night“

Schwimmen und Schnorcheln ist oft nur bei Flut möglich, am besten am breiten Muri Beach mit Lagune, touristischer Hotspot im Südosten Rarotongas. Die vielen Strände im Süden sind auch bei Einheimischen sehr beliebt, der Zugang ist meist gratis. Sehr idyllisch mit natürlichen Pools ist der Strand unter dem Basaltfelsen Black Rock im Nordwesten, unweit des Hauptortes Avarua. Ein spiritueller Ort für die Einheimischen, von hier aus sollen die Geister der Verstorbenen ihren Heimweg angetreten haben.

Kia Orana“ ruft abends auch der muskelbepackte Maori im Cultural Village von Te Vara Nui, wo es zahlreiche Informationen über die Ureinwohner, ihr Leben, bis zur Gegenwart der Cook’s-Maori gibt. Nach der Führung und dem Sonnenuntergang beginnt dort eine großartige Folklore-Show auf einer Seebühne, laut Insidern eine der besten in der gesamten, an solchen Events wahrlich nicht armen Südsee.

In farbenprächtigen Kostümen und Tänzen, untermalt von Trommlern und Musikern, präsentieren die Akteure die Geschichte, Kultur und Traditionen der hiesigen Polynesier. Schöne Menschen mit dramatischen Gesten, Flammenspiele, vorbeiziehende Flöße, viel Kitsch natürlich auch – aber einfach spektakulär. Ähnlich wie das darauf folgende Buffet, natürlich auch wieder mit „Ika Mata“, und ausreichend delikaten neuseeländischen Weinen, um den Abschiedsschmerz von den liebenswürdigen Insulanern und ihrer Südsee-Idylle ein wenig zu lindern.

Kia Orana“ heißt ja auch „alles Gute“. Davon gibt es auf den Cook Islands wirklich jede Menge.

Eine Gruppe von Menschen genießt eine Kreuzfahrt mit Costa unter einem gelben Sonnenschirm.

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