Vor einem großen, venezianisch wirkenden Gebäude entspannen Menschen auf Liegen und spielen Kinder in einem Pool mit Wasserspielen und Rutsche.

Neues Hotel in Caorle: Luxusurlaub gibt’s hier nur mit Kindern

In Caorle entsteht das meistbeachtete Hotelprojekte Italiens. Das Cavallino Bianco Caorle – Venezia könnte in Dubai stehen. Und es ist nur für Familien.

Mit seinen charakteristischen Bögen erinnert der Bau in Caorle an einen venezianischen Palazzo. Visualisierungen zeigen die Lobby im Tropenstil mit großen Pflanzen und goldenen Tierskulpturen. Dazu gibt es eine imposante Poollandschaft und einen fünf Hektar großen Strand. 

Das Ganze wirkt eher, als stünde es in Las Vegas, Dubai oder in Disneyland – und nicht in einem Lieblingsferienort der Österreicher an der Adria.

Das neue Hotel „Cavallino Bianco Caorle – Venezia“ soll Anfang Mai 2026 seine Pforten öffnen und ist eines der meistbeachteten Hotelprojekte Italiens. Das Haus setzt ausschließlich auf Luxus für Familien.

Cavallino Bianco: Märchenschloss oder doch Palazzo?

Ursprünglich träumte der Hotelier Ralph A. Riffeser von einem Märchenschloss am Meer, Türmchen inklusive. Es ist ein Schwesterprojekt zum Cavallino Bianco in St. Ulrich in Südtirol, das er selbst augenzwinkernd „Neuschwanstein der Hotellerie“ nennt. „Wir sind für Kinder da und Märchen passen da einfach ins Konzept“, sagt er.

Großer, heller Saal mit vielen Pflanzen, goldener Giraffenstatue, Sitzbereichen und mehreren Menschen auf Balkonen und im Erdgeschoss.
©Cavallino Bianco Caorle - Venezia

Aber mahnende Stimmen glaubten bei der Projekteinreichung nicht an den Erfolg eines Märchenschlosses mit Strandzugang. Zu viel, zu verspielt, zu gewagt. Also orientierte man sich an der nächstliegenden Inspirationsquelle: dem benachbarten Venedig.

Innen entstehen 101 Suiten, zwischen 48 und 118 Quadratmetern groß. „Jede Suite hat zwei getrennte Schlafzimmer für Eltern und Kinder, zwei Badezimmer und einen Balkon mit Adria-Blick“, sagt Riffeser. Durchschnittlich kostet eine Suite rund 1.000 Euro pro Nacht, die größten Suiten in der Hochsaison kosten bis zu 3.000 Euro. „Die Preise verstehen sich inklusive erweiterter Vollpension“, betont er. Nur Spa-Behandlungen und alkoholische Getränke sind nicht inkludiert.

Nur Familien mit Kindern dürfen einchecken

Eine Grundregel sollten Gäste beachten: „Nur mit Kindern. Ohne Kinder bleiben die Zimmer leer.“ Seine Kernzielgruppe nannte Riffeser einst die „Cayenne-Familie“: Erst fährt der Jungunternehmer mit seiner Freundin im Porsche 911 in den Urlaub, dann wird sie seine Ehefrau, irgendwann kommen Kinder. Der 911er wird gegen einen Cayenne eingetauscht. „Mit der Familie geht es in den Urlaub.“

Viele Menschen entspannen und spielen in einem modernen, hellen Hallenbad mit mehreren Pools und Liegeflächen.

Das Hotel hat große Poollandschaften, drinnen wie draußen.

©Cavallino Bianco Caorle - Venezia

Das Konzept „Luxus trifft Familienhotel“ entstand aus eigener Erfahrung. Riffeser und seine Frau klapperten die edelsten Hotels ab, um von den Besten zu lernen. „Mit Kindern waren wir oft nicht mehr willkommen.“ Einen Adult-Only-Bereich nur für die Eltern, inklusive Restaurant und Infinity-Pool, soll es aber geben.

Wie viele Millionen Euro kostet das neue Hotel?

Dass dieses Projekt kein Schnäppchen wird, versteht sich von selbst. Wie viel er investiert, verrät Riffeser nicht. „Ich möchte nicht, dass Gäste kommen, um nachzuschauen, wo die Millionen hingeflossen sind.“ Nur so viel: Es ist ein sehr großer Betrag. „Wir verbauen rund 100.000 Kubikmeter für 101 Zimmer.“ Die italienische Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore spekulierte bereits über eine Summe von 100 Millionen Euro. „Das kommentiere ich nicht“, sagt er.

Fakten zum neuen Hotel

  • Eröffnung: Das „Cavallino Bianco Caorle – Venezia“ soll am 1. Mai 2026 eröffnen. Erlaubt sind nur Familien mit Kindern.
  • 5 Hektar groß (250 x 200 Meter) ist die Strandlandschaft vor dem Hotel.
  • 101 Suiten hat das neue Hotel. Sie sind von 48 bis 118  m² groß.
  • 10 Monate im Jahr soll das Hotel geöffnet haben.
  • 180 Menschen sollen mindestens hier arbeiten. 

Für den richtigen Standort ist Riffeser durch Italien getourt: „Ich bin 100.000 Kilometer unterwegs gewesen. An jedem möglichen Standort gab es letztlich einen Haken. Und die wirklich schönen Plätze sind längst nicht mehr bebaubar.“

Menschen entspannen auf Liegen und in Pavillons am Sandstrand, Kinder spielen mit einem Ball und Schwimmring, im Hintergrund Gebäude.

Der Strand vor dem Hotel ist fünf Hektar groß.

©Cavallino Bianco Caorle - Venezia

Fündig wurde er im beliebten Urlaubsort an der Oberen Adria, auf einer verfallenen, leer stehenden Ferienkolonie aus der Zeit des Faschismus. „Caorle ist perfekt. Ein charmantes Städtchen, das das ganze Jahr lebt und leicht erreichbar ist.“ 

Internationale Gäste erwartet

Während im Südtiroler St. Ulrich rund 70 Prozent der Gäste Italiener sind, erwartet Riffeser in Caorle mindestens 50 Prozent Italiener. Der Rest soll aus Nordamerika, Nordeuropa, den Golfstaaten und natürlich aus den deutschsprachigen Ländern anreisen.

„Caorle ist im Aufbruch“, sagt Riffeser. „Der Ort war ein wenig im Dornröschenschlaf und wartet darauf, in neuem Glanz zu erwachen. Wir bringen neue Gäste hierher, auch im höheren Preissegment.“ Die Gemeinde hoffe, dass sich etwas bewegt und dass die lokalen Hotels nachziehen.

Daniel Voglhuber

Über Daniel Voglhuber

Redakteur bei der KURIER Freizeit. Er schreibt dort seit Dezember 2020 über Reise, Kultur, Kulinarik und Lifestyle. Also über alles, was schön ist und Spaß macht. Er begann 2011 als Oberösterreich-Mitarbeiter in der KURIER-Chronik, später produzierte er lange unterschiedliche Regionalausgaben. Zuletzt war er stellvertretender Chronik-Ressortleiter.

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