Wässert man zu Mittag, schadet das den Pflanzen nicht. Es sei aber nicht effizient, weil bei höheren Temperaturen das Wasser schneller verdunste, so der Experte. Viel wichtiger sei es, nicht zu kaltes Wasser zu verwenden und die Erde bei den Wurzeln zu gießen.
Ob das in der Früh oder am Abend geschieht, kann jeder selbst entscheiden. Bei Gemüsebeeten ist am Abend die Gefahr größer, dass die feuchte Erde Schnecken anzieht.
„Man sollte möglichst oft gießen, sodass die Erde immer leicht feucht ist“, erklärt Fellner. So kann die Erde das Wasser gut aufnehmen. Noch leichter geht das, wenn es kurz vor oder nach dem Gießen leicht geregnet hat.
Bei Kübelpflanzen sollte man darauf achten, dass die Erde immer feucht ist, aber kein Wasser in der Untertasse steht, sonst faulen die Wurzeln.
Außerdem sollte man mit Tonnen und Wassertanks Regenwasser auffangen, um den Garten ressourcenschonend zu bewässern.
Wie bleibt mein Rasen grün und saftig?
„In Österreich kann man englischen Rasen schwer halten. Im Winter leidet der Rasen unter der Schneedecke und im Sommer ist es zu heiß“, sagt Fellner. Am besten setzt man unkrautfreien Rasen sparsam ein.
Beim Mähen gilt es zu beachten, den Rasen nicht zu kurz zu schneiden. Längere Grashalme ermöglichen mehr Taubildung und können somit besser Wasser speichern und abkühlen als kürzere Grashalme.
Vor dem Sommerurlaub empfiehlt der Experte, den Rasenmäher im Schuppen zu lassen. „Sonst wird der Rasen braun und vertrocknet, weil er zu kurz ist“, so Fellner.
Kann ich Tieren mit einer Abkühlung helfen?
Vögel und Insekten freuen sich über kleine, flache Tränken mit Möglichkeiten zum Absetzen, wie zum Beispiel schwimmende Holzstücke. Auch bei Zier- oder Schwimmteichen bewahren schwimmende Pflanzen wie Seerosen oder schwimmende Holzstücke Tiere vor dem Ertrinken.
Größere Wasserflächen ohne Aufstiegsmöglichkeiten können für Igel, Vögel und Insekten zu einer Falle werden.
Wie plane ich kühle Inseln in meinen Garten?
„Rasch wachsende Bäume oder eine Pergola mit Blätterdach spenden Schatten und kühlen ab“, betont Fellner.
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Unter einem Blätterdach bildet sich im Gegensatz zu Plastik oder anderen Materialien kein Hitzestau. Für eine Pergola eignet sich Wein oder Blauregen (Wisteria) besonders gut.
Kies- und Schottergärten sieht der Experte als „Geschmackssache“, aber die Steine erhitzen sich stark und tragen somit nicht zur Abkühlung bei.
Welche Pflanzen eignen sich für trockenes, heißes Klima?
Bei jedem Pflanzenkauf sollte man stets im Hinterkopf behalten, an welchem Standort die Pflanze in der Natur zu finden ist. So macht es wenig Sinn, Moorpflanzen auf eine trockene Wiese mit direkter Sonneneinstrahlung zu setzen.
„Am besten ist es, den Wuchs der Blätter zu beachten: große Blätter brauchen mehr Wasser als Pflanzen mit dünnen und hohen Blättern, die mehr Sonne vertragen“, rät Fellner.
Mit hohen Temperaturen und wenig Niederschlag kommen zum Beispiel verschiedene Gräser und die Hauswurz gut zurecht.
Als weiteren Tipp empfiehlt der Experte, Blumenwiesen im Garten anzulegen. Blumenwiesen machen nicht viel Arbeit und müssen nicht gegossen werden. Außerdem freuen sich Bienen und andere Insekten über die Blütenvielfalt.
Dabei kann man auf fertige Samenmischungen aus dem Gartencenter zurückgreifen oder an mit dem eigenen Garten vergleichbaren Standorten nach Samen suchen und diese aussäen.
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