"Netter Käfer": US-Model lässt Riesen-Wespe auf Arm krabbeln

"Netter Käfer": US-Model lässt Riesen-Wespe auf Arm krabbeln
Nachdem US-Model Chrissy Teigen ein Video auf Twitter teilte, wurden im Netz wilde Spekulationen über das Insekt laut.

"Magst du ihm ein Küsschen geben", hört man US-Model Teigen zu Töchterchen Luna in jenem Video sagen, welches sie am Donnerstag auf Social Media teilte – und damit eine Welle an Reaktionen auslöste. Der Kurzclip zeigt, wie ein großes Insekt mit Flügeln den Arm der Amerikanerin hochkrabbelt. Teigen fragt ihre Tochter auch, ob sie das Tier für einen "netten Käfer" halte.

Gefährliche Tarantulafalke?

Das Wort "nett" kommt jedenfalls in keinem der Kommentare, die User unter Teigens Posting hinterließen, vor. Vielmehr sprachen einige Nutzer davon, dass es sich bei dem Insekt um eine gefährliche Tarantulafalke handle. Die Tarantulafalke ist eine Wespe aus der Familie der Wegwespen, die Vogelspinnen jagt. Das Weibchen lähmt die Spinne mit ihrem Stich, legt ein einzelnes Ei auf dem Hinterleib des Wirtes ab und verschließt das Eingangsloch nach der Eiablage. Die Wespenlarve ernährt sich in der folgenden Zeit von der noch lebenden Spinne. Die Organe spart sie dabei aus, um den Wirt lebendig zu halten.

Noch beunruhigender ist, dass der Stich dieser Wespenart auf dem Schmidt Sting Pain Index mit der Note 4,0, der zweithöchsten Schmerzstufe, bewertet wird. Der Index ist eine humorvolle Skala für die Einordnung der durch Insektenstiche bewirkten Schmerzen. Sie reicht von 1.0 bis 4.x. 4.x beschreibt einen "reinen", "ausstrahlenden" Schmerz, der durch einen besonders gefährlichen Insektenstich entstehen kann.

Entwarnung

Experten haben mittlerweile allerdings Entwarnung gegeben. Offenbar handelt es sich bei dem Insekt nicht um die gefährliche Wespenart. Gwen Pearson vom Institut für Insektenkunde der Purdue University in Indiana sagte der Washington Post, dass es unwahrscheinlich sei, dass Teigen Bekanntschaft mit einer Tarantulafalke gemacht hätte. Größe, Körper und Verhalten der Wespe würden dagegensprechen. Dem schließt sich auch James Pitts, Biologe an der Utah University und Experte für Tarantulafalken, an.

Vielmehr vermutet Pearson, dass es sich bei dem Insekt um eine Papierwespe handelt. Papierwespen bauen ihre Nester aus einer Art Papier, das sie aus zerkautem, mit Speichel vermischten Holz gewinnen. Daher ihr Name. Diese Wespenart und ihr Stich seien Pearson zufolge für den Menschen grundsätzlich eher harmlos. Ausnahmen würden Menschen mit Allergien bilden. Meist würden Papierwespen aber ohnehin nur zur Verteidigung ihres Nests zustechen. Pearson rät dennoch eindringlich davon ab, Wespen zu streicheln: "Das empfehle ich definitiv nicht."

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