VKI: Krebserregender Inhaltsstoff in jedem Lippenstift entdeckt

VKI: Krebserregender Inhaltsstoff in jedem Lippenstift entdeckt
Der Beauty-Bestseller schnitt beim Check kein einziges Mal mit einem "Gut" ab.

Die Weihnachtsfeiertage und Silvester bedeuten für ihn Hochsaison: Der Lippenstift mag zwar aufgrund der Pandemie ein wenig seltener aufgetragen worden sein, von der Bildfläche verschwunden ist er jedoch noch lange nicht. Der VKI (Verein für Konsumenteninformation) veröffentlichte nun einen Test, bei dem die Inhaltsstoffe von 14 Produkten genauer unter die Lupe genommen wurden - mit ernüchterndem Ergebnis.

Schädigung von genetischem Material

Alle Lippenstifte, darunter auch einige Naturkosmetika, enthalten das problematische Titandioxid. Sie kamen deshalb über eine durchschnittliche Bewertung nicht hinaus. Das weißende Farbpigment Titandioxid galt lange als unbedenklich für Menschen, die es zum Beispiel über Kaugummis oder Dragees verzehren.

Der VKI hat bereits im Frühjahr 2020 auf die potenzielle Gefahr von Titandioxid, das in den Körper aufgenommen wird, hingewiesen. Im Mai 2021 hat auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Konsequenzen gezogen und die Substanz als Zusatzstoff für Lebensmittel neu bewertet. Demnach ist eine erbgutschädigende Wirkung nicht auszuschließen.

Wird Titanoxid verschluckt, kann das genetische Material von Zellen geschädigt werden und eventuell sogar Krebs entstehen. In Bezug auf den Lippenstift eine heikle Angelegenheit: Wer sich jeden Tag die Lippen schminkt, schluckt laut dem Wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission pro Jahr rund fünf ganze Lippenstifte. Am stärksten belastet war ein Lippenstift der Marke Benecos.

Tipp: Wer ein Produkt mit Titanoxid meiden möchte, muss auf der Liste der Inhaltsstoffe nach dem Kürzel CI 77891 oder E171 Ausschau halten.

Die Stifte von Chanel und Catrice sind mit kritischen Mineralölbestandteilen und mineralölartigen Substanzen belastet, die sich in den Organen anreichern können. Beide fielen deshalb mit der Note „nicht zufriedenstellend“ durch.

Die vollständige Liste mit allen bewerteten Produkten finden Sie in der Jänner 2022-Ausgabe von "Konsument".

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