Laut den Usern der Video-App Tiktok kann das nicht nur auf Gewichtsverlust zurückzuführen sein. Über sieben Millionen Aufrufe verzeichnet der Hashtag #reversebbl, unter dem die Gemeinde den laut ihr wahrscheinlicheren Grund diskutiert: Sowohl Kim als auch Khloé, denen seit jeher nachgesagt wird, operativ beim Po nachgeholfen zu haben, sollen sich einem weiteren Eingriff unterzogen und somit quasi den Rückwärtsgang eingelegt haben. Als „Reverse Brazilian Butt Lift“ wird das Absaugen jenes Eigenfetts bezeichnet, das einst zur Vergrößerung in die Pobacken transplantiert wurde.
Die Kardashians sind nicht die einzigen Prominenten, die Beauty-OPs rückgängig machen. Vergangenes Jahr ließ US-Model Chrissy Teigen ihre Brüste wieder verkleinern: „Ich bin durch mit ihnen“, schrieb sie über ihre Implantate auf Instagram. „Ich möchte wieder mein Kleid zumachen und komfortabel auf meinem Bauch liegen können.“ Victoria Beckham ließ ihre Brüste ebenfalls zurückoperieren. Bereits im Jahr 2019 hatten von der International Society of Aesthetic Plastic Surgery erhobene Zahlen gezeigt, dass Brustvergrößerungen um 3,6 Prozent seltener durchgeführt wurden – angesichts Zuwachsraten von mehr als 20 Prozent in den fünf Jahren davor ein bemerkenswerter Rückgang. Gleichzeitig stiegen Eingriffe, um Implantate wieder zu entfernen, um 10,7 Prozent an.
Fett wieder raus aus dem Po und Abschied vom Silikon im Busen – steht die Beauty-OP-Branche vor einer Trendwende? In Österreich sei die komplette Entfernung von Silikonimplantaten nach wie vor die Seltenheit, sagt die auf Brustchirurgie spezialisierte Wiener Ärztin Jennifer Kager: „Aber ich beobachte sehr wohl, dass sich der Sinn für Ästhetik ändert. Von sehr großen Implantaten kommt man komplett weg, Natürlichkeit ist den Patientinnen extrem wichtig.“ Viele legen sich noch einmal unters Messer, um kleinere Implantate einsetzen zu lassen.
Influencerin Carina Pranz entschied sich Anfang 2022 dazu, endgültig ihre Brustimplantate entfernen zu lassen. „Ich ließ sie nach der Geburt meines ersten Sohnes einsetzen, weil nach dem Stillen nicht mehr viel Volumen übrig war“, sagt die Salzburgerin. „Zwölf Jahre später fand ich, dass sie nicht mehr zu mir passen. Sie haben sich wie ein Fremdkörper angefühlt.“ Auf ihrem Instagram-Account, wo ihr mehr als 100.000 Menschen folgen, spricht sie offen über ihre Entscheidung – und zeigt sogar ihre OP-Narben. „Ich habe so viel positives Feedback bekommen, weil ich mich selbstbewusst mit kleiner Oberweite zeige. Zwei Followerinnen haben mir sogar geschrieben, dass sie schon länger über eine Brustvergrößerung nachdachten, jedoch unsicher waren. Sie wollen jetzt erst einmal versuchen, ohne OP mit sich ins Reine zu kommen.“
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