Ludwig Reiter: Wie in Süßenbrunn edle Stiefel entstehen

Ludwig Reiter: Wie in Süßenbrunn edle Stiefel entstehen
Das Wiener Unternehmen produziert als eines der letzten rahmengenähte Schuhe in Mitteleuropa.

Anna Reiter-Smith reibt kräftig über das große Stück Juchtenleder. „Der Grauschleier entsteht nach längerer Lagerung, da dieses Leder einen hohen Eigenfettgehalt hat“, erklärt die 35-Jährige. „Durch die Wärme verschwindet er wieder.“

Das speziell gegerbte Kalbsleder, dessen Beschaffenheit es von Natur aus wasserabweisend macht, wird wenige Meter weiter zum Bestseller der Firma Ludwig Reiter verarbeitet: dem Maronibrater. Reiter-Smith, die das Familienunternehmen in fünfter Generation gemeinsam mit ihrer Schwester leitet, führt in den nächsten Raum – die ehemaligen Kuhstallungen: Seit dem Jahr 2011 werden im Gut Süßenbrunn am Rande Wiens sämtliche Schuhe des Familienunternehmens produziert.

Bevor die Lederstücke zugeschnitten werden, zeichnet eine Mitarbeiterin kleine Makel an. Dort, wo Gelsen am Rind gesaugt haben, finden sich kleine Löcher. Mit Messer und Schablone wird um die Spuren der Plagegeister herumgeschnitten, bevor die Einzelteile zusammengenäht werden.

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