Der erste Raum widmet sich dem Star der Ausstellung: dem Parfum N°5. Trotz Entscheidung gegen eine rein historische Präsentation, wurde mit Fakten rund um die im Jahr 1921 lancierte Kult-Kreation nicht gespart.
Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf diese Zahl als Name für Coco Chanels erstes Parfum? Und weshalb galt der Wunsch der Modemacherin nach einem artifiziellen Duft als revolutionär? Die Antworten werden begleitet von Schwarz-Weiß-Fotografien, einem über 100 Jahre alten, ausgestellten Originalflakon sowie ersten Lippenstiftverpackungen.
Wie viel Liebe zum Detail in Letzterem steckt, zeigen vor Ort zwei Damen: Sie gehören zu einem Team von nur neun Kunsthandwerkerinnen weltweit, die jeden Flakon des N°5-Extraits (die kostbarste, konzentrierteste Form des Duftes) in Handarbeit mittels sogenannter Baudruchage, einer Technik, die erstmals im 17. Jahrhundert in Apotheken eingesetzt wurde, versiegeln: Eine pflanzenbasierte Membran wird in Wasser eingeweicht, um den Flaschenhals gewickelt und mit einem dreifachen Knoten befestigt. Zuletzt wird dieser mit einem Wachssiegel versehen.
Die aufwendigen Kreationen, die Stars wie Nicole Kidman und Carole Bouquet in den Werbespots für den Duft trugen, sind ebenso ausgestellt wie Werke internationaler Künstler – darunter eine N°5-Tanksäule des Franzosen Erik Salin und Flakon-Pop-Art des US-Malers Burton Morris.
Die anderen Räume sind unter anderem dem Herren-Klassiker Bleu sowie der Linie Les Exclusifs gewidmet. Bei Letzteren wartet eine Beratung in Freudscher Manier: Auf einer Psycho-Couch liegend können sich Besucher von Herren in weißen Kitteln zu ihrer Persönlichkeit befragen lassen. Das daraufhin ausgestellte „Rezept“ wird wenige Meter weiter in der Duft-Apotheke „eingelöst“, wo die passenden Kreationen probegerochen werden können.
Wer sein Glück versuchen will, kann sich nebenan in einem Chanel-Casino austoben. Und das Ganze natürlich mit dem Handy festhalten. Wenn der Akku bis dahin noch ausreicht.
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