Kostenloses Handgepäck: Auf welche Tücken Sie achten müssen

(Symbolbild)
Viele Billigfluglinien werben mit absoluten Tiefstpreisen. Doch der vermeintlich gesparte Euro wird vor allem beim Gepäck wieder zurückgeholt.

Wer zu Pfingsten über das Wochenende einen Kurz- oder Städtetrip mit leichtem (und vor allem kostenlosem) Gepäck antreten möchte, sollte vorsichtig sein – das Handgepäck entwickelt sich leicht zur ärgerlichen Kostenfalle, vor allem bei Billigfluglinien.

Oft sind die Gepäckbestimmungen durch unterschiedliche Tarifstufen der Airline geregelt. Bucht man beispielsweise bei Austrian Airlines oder der Lufthansa den günstigsten Tarif der Economy, dürfen nun mal lediglich acht Kilo Handgepäck in einer festgelegten Größe mitgeführt werden. In den beiden höheren Stufen ist dann auch ein aufzugebender Koffer inkludiert, eine ähnliche Regelung findet sich bei Eurowings.

Teure Regelungen für den Fluggast

Ganz andere Gebühren entstehen bei Linien wie Ryanair oder der Tochter-Gesellschaft Laudamotion. Wird bei gebuchtem Standardtarif ein kleiner Rollkoffer mitgebracht, wird dieser nur gegen eine Gebühr von 25 Euro überhaupt befördert und muss aufgegeben werden. Erlaubt ist nur Gepäck in Handtaschengröße, das sich unter dem Vordersitz verstauen lässt. Die Preisdifferenz zum nächsthöheren Tarif, bei dem „normales“ Handgepäck inkludiert ist, kann gut und gerne fünfzig Euro betragen, wobei auch das vom Zeitpunkt der Buchung sowie der Flugstrecke abhängt.

Die wohl verwirrendste Aufschlüsselung ist allerdings das Gleitpreismodell von easyjet. Dort ist zu jedem Flug "registriertes Gepäck" hinzuzufügen, das mit Kosten von acht Euro bis schlimmstenfalls 60 Euro zu Buche schlägt. Hier sind nicht nur Größe und Gewicht entscheidend, sondern auch der Zeitpunkt der Anmeldung des Koffers. Entspricht ein eigentlich kostenloses Handgepäck zum Beispiel nicht den exakten Maßen von 56 x 45 x 25 cm oder ist zu schwer, wird „die entsprechende Gebühr für Aufgabegepäck geltend gemacht“. Diese kann sich von neun Euro (15 Kilo bei Onlinebuchung) bis 60 Euro (Abgabe am Boarding-Gate, wenn die Tasche dort als zu groß befunden wird) erstrecken. Die Preise für die Koffer sind dabei auch abhängig von Datum, Flugstrecke und Auslastung des Fluges. Der KURIER hat sich durch ein paar Onlineportale gearbeitet und den theoretischen Gepäckpreis einer Pfingstreise nach London ermittelt.

  Austrian Airlines / Lufthansa Ryanair / Laudamotion Easyjet Wizz Air Eurowings
ohne Gepäck 259 Euro 165 Euro 239 Euro 180 Euro 170 Euro
Handgepäck am Gate aufgeben 50 Euro 40 Euro 60 Euro Unbekannte Gebühr (mindestens 20 Euro) Unbekannte Gebühr

Sitzplätze und Übergepäck

Hinzu kommen bei vielen Airlines auch Extrakosten für die Sitzplatzwahl, die freilich nur relevant werden, wenn man sich aussuchen möchte wo (und mit wieviel Platz) man sitzen möchte. Dafür kann von drei bis 40 Euro fast jede mögliche Summe ausgegeben werden. Erheblich sind die Kosten für Übergepäck. Hier kann Airline-übergreifend mit 15 Euro für drei Kilo zu viel bis 300 Euro für einen zusätzlichen Koffer auf internationalen Flügen verlangt werden.

Was nicht unter den Vordersitz passt, kostet.

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