Preise für beste mehrsprachige Jugendliche

Große Anspannung Dienstag Vormittag im Wiener Rathaus: Für die 16 besten mehrsprachigen Rednerinnen und Redner des Bewerbs „SAG’S MULTI!“ gab es Preise, u. a. eine gemeinsame Reise im Juni nach Prag (Porträts aller Siegerinnen und Sieger in einer Beilage in dieser Ausgabe).
Von Albanisch und Armenisch über Englisch, Portugiesisch, Rumänisch und Türkisch bis zu Yorùbá (Nigeria) spannte sich der Bogen der fast vier Dutzend verschiedenen Erstsprachen im vierten Jahr von „SAG’S MULTI!“. 406 Jugendliche waren im Herbst in den Bewerb gestartet, bei dem in diesem Schuljahr „Zukunft“ das Thema war. Jede und jeder redet dabei in einer der Erstsprachen sowie in Deutsch.
Investition
Der vom Verein „Wirtschaft für Integration“ erfundene Bewerb will laut Obmann Georg Kraft-Kinz zeigen, dass „Vielsprachigkeit eine hochrentable Anlage in die Zukunft“ ist. Schon zuvor hatte Wiens Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger betont, es gehe darum, dass „alle gemeinsam den sozialen Wandel gestalten und dabei die Potenziale aller Menschen erkennen und fördern“. Von dieser Stärkung der Fähigkeiten würde auch die Stadt in ihrer Entwicklung profitieren.
„Wirtschaft und Gesellschaft brauchen eure Fantasie, eure Sprachkenntnisse, euren engagierten Einsatz, um dieses Land weiter auszubauen“, meinte der vormalige Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad. Er war – gemeinsam mit Wiens Bürgermeister Michael Häupl – Geburtshelfer des Vereins „Wirtschaft für Integration“, der „SAG’S MULTI!“ erfunden hat.
Stellvertretend...
... für die redegewandten Jugendlichen hielten im Rathaus drei Teilnehmerinnen ihre finalen Reden noch einmal: Teodora Pantić (Serbisch), Meltem Akkas (Türkisch) und Frumi Alperovits (Jiddisch).
Erstere besucht das Grazer Gymnasium in der Dreihackengasse. In ihrer Rede aber auch im Interview mit dem KURIER legt sie vor allem sehr viel Gewicht darauf, „dass alle Kinder gleiche Chancen haben sollten und alle ohne Gewalt aufwachsen“ sollen dürfen.
Zweitere, aus der Handelsakademie in der Wiener Pernerstorfergasse, würzte ihre Rede immer wieder mit Ironie, teilweise Sarkasmus, wenn sie Rassisten und Ausgrenzer als Beispiele dafür nennt, „dass ein komplettes Versagen des Gehirns nicht zwangsläufig zum Tod führt“. Oder, dass sie dankbar sei für alle Begegnungen mit schlechten Menschen, „denn sie haben mir gezeigt, wie ich nicht sein will!“ Nicht zuletzt appellierte sie an ihre Alterskolleg_innen: „Hört auf, jemand anderer sein zu wollen!“
Frumi Alperovits hatte mit ihrer eine neue Sprache in den Bewerb eingebracht. Ihr Plädoyer gilt vor allem positivem Denken. Sich bei Rück- oder Niederschlägen nicht fallen zu lassen, sondern mit eigener positiver Grundeinstellung an die Dinge heranzugehen, verschaffe mehr Energie und Perspektive, sie auch zum Guten wenden zu können.
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