Keine gleichgeschlechtlichen Paare gezeigt: Aus für Hochzeitsmagazin

Keine gleichgeschlechtlichen Paare gezeigt: Aus für Hochzeitsmagazin
Aus Protest gegen die homophobe Blattlinie zogen sich Werbekunden zurück.

Seit mittlerweile rund einem Jahr dürfen gleichgeschlechtliche Paare in Australien heiraten. Damit hatte man Österreich bis vor Kurzem in puncto Gleichstellung noch etwas voraus. Hierzulande wurde die Ehe für alle durch den Verfassungsgerichtshof erst vor einigen Wochen geöffnet. Schwule und Lesben können somit ab Jänner 2019 die Ehe eingehen.

Magazin muss schließen

Obwohl die Ehe für alle in Australien bereits zur Tagesordnung gehört, gibt es bei der Akzeptanz vielerorts noch Nachholbedarf. Das zeigt sich etwa am Beispiel eines Hochzeitsmagazins, das kürzlich eingestellt wurde. Das White Magazine, laut BBC eines der führenden Hochzeitsmagazine des Landes, hatte sich geweigert, homosexuelle Paare abzudrucken. Nachdem die Blattlinie öffentlich wurde, sah sich das Medienunternehmen massiver Kritik ausgesetzt, die schließlich auch zum Aus für die Zeitschrift führte.

Darauf aufmerksam gemacht hatte Fotografin Lara . Im August dieses Jahres sagte sie in einem Programm des Radiosenders Triple J, dass sie bereits mehrmals für die Zeitschrift Cover-Shootings veranstaltet habe. Am Abdruck von gleichgeschlechtlichen Paaren habe es bisher kein Interesse gegeben. Hotz, die selbst lesbisch und verheiratet ist, sagte: "Es scheint, als würden sie liebend gerne Geld, Inhalte und Fotografien von LGBTQI-Mitwirkenden annehmen. Gleichzeitig unterstützen und repräsentieren sie uns aber noch nicht so wie heterosexuelle Paare." Das Verhalten der Eigentümer habe sie "extrem verletzt". Die Fotografin erklärte auch, dass sie die Zeitschrift nicht zwingen wolle, gleichgeschlechtliche Hochzeiten mit einzubeziehen, sie habe aber die Haltung transparent machen wollen.

"Wir sind Christen"

Carla und Luke Burrell, ihres Zeichens Gründer des Magazins, wurden nach der Veröffentlichung des Interviews laut eigenen Angaben von anderen Medien und Privatpersonen angegriffen. Ihre Entscheidung, das Magazin nach zwölf Jahren einzustellen, begründeten sie vergangene Woche in einem Beitrag auf ihrem Blog, den sie "Farewell", also "Lebewohl", nannten. "Das White Magazine war schon immer eine säkulare Publikation, aber als Verleger sind wir Christen", schrieben sie.

Sie seien nur an der Liebe interessiert und wollten "keinen sozialen, politischen oder rechtlichen Krieg verursachen". Die Welle der erbosten Kritik, die ihnen entgegengeströmt sei, habe sie dazu gezwungen, diesen Schritt zu gehen. "Wir hoffen, dass unsere Gesellschaft eines Tages lernen kann, die Unterschiede und Sichtweisen der Menschen zu akzeptieren und einander zu lieben, egal was passiert. Dort beginnt eine wirklich positive Veränderung."

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