„Hunde sind häufiger von Gallensteinleiden betroffen als Katzen“, sagt Reitl. Übergewicht und zunehmendes Alter sowie Fütterungsfehler tragen oft zur Bildung von Ablagerungen bei. Auch angeborene Schwachstellen können dafür verantwortlich sein. Bei Shelti, Schnauzer und Pudel etwa liegt eine genetische Disposition vor. Ist die Gallenblasenwand erblich bedingt verändert, wird das Reservoir durch den Dünndarm abgequetscht oder verschließt einen Stein – seltener ein Tumor – den Blasenausgang, kann die Flüssigkeit nicht mehr abfließen. Gelangt Gallenfarbstoff in hoher Konzentration und langer Dauer ins Blut, führt der Stau zu massiven Nierenschäden.
Gelbfärbung zählt zu den Symptomen
„Die Symptome sind zunächst sehr unspezifisch. Der Vierbeiner kann sich unwohl fühlen, Bauchschmerzen oder Fieber haben“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Im Extremfall eines Komplettverschlusses gelangt Galle ins Blut, das Weiße in den Augen färbt sich gelb, auch am wenig behaarten Bauch kann sich die Gelbfärbung abzeichnen. Die Diagnose über die Schleimhaut im Maul ist etwas schwieriger. Eine Ultraschalluntersuchung und Blutwerte schaffen Klarheit – und eine wichtige Grundlage für die Behandlung. Die ist heikel, belasten doch Medikamente die Leber zusätzlich.
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Behandlung ist heikel
„Bei Gallenblasen-Problemen gibt es nicht die eine Arznei, die alles in Ordnung bringt“, betont Reitl. Manchmal hilft eine Diät, je nach Ursache können Antibiotika oder Entzündungshemmer zur Schmerztherapie Mittel der Wahl sein. Patienten gehören ein Leben behandelt und kontrolliert. Die operative Entfernung der Gallensteine bzw. -blase dagegen ist heilend; vorausgesetzt sie wird rechtzeitig durchgeführt.
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Das Leid ist sehr schmerzhaft
„Verschließen Steinchen den Gallengang, hat das eine massive Kolik zur Folge“, sagt Reitl. Der Patient muss umgehend versorgt werden. Der KURIER-Tiercoach schließt: „Wer schon einmal mit der Galle zu tun hatte, weiß, wie schlimm die Schmerzen sind. Man glaubt, man stirbt.“
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