Da schau her: Schon wieder ein Dickpic!

Da schau her: Schon wieder ein Dickpic!
Unerwünscht, verboten, ungut – und trotzdem verschicken viele Männer via Dating-Apps Fotos ihres erigierten Genitals. Was denken sie sich nur dabei – beziehungsweise: Denken sie überhaupt? Gedanken zum Thema „Dickpic“.

Gleich zwei Leserinnen mit einer dringlichen Anfrage an mich, beide flanieren aktuell durch diverse Dating-Portale: „Bitte erklären Sie mir, warum Männer so gerne und so häufig ungefragt Penisbilder von sich verschicken. Ich verstehe es nicht.“

Ja, es ist seltsam. Und daher auch kein Wunder, dass es zum Thema „uneingeladene Selbstentblößung“ bereits psychologische Studien gibt. Interessant war jene, die vor drei Jahren im „Journal of Sex Research“ erschienen ist und folgerte, dass viele Männer es tun, weil sie sich eine Art Gegenleistung erhoffen. Motto: „Ich zeig dir meins, du zeigst mir deins.“ Es geschieht also aus einer gewissen Erwartungshaltung heraus – naiv zwar, aber bitte. Denn, ehrlich, welche Frau, die da unbedarft ihr Dating-App-Postfach öffnet, jubelt angesichts des Nacktmulls, den sie da zu sehen bekommt? Egal, wie groß, wie stark, wie erigiert oder auch nicht: Ich kenne keine, die nun aufspringt, sich in der Sekunde ihrer Kleidung entledigt und in eine Selfie-Raserei gerät, um nun im Sinne seiner Erwartungshaltung Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Muschi da, Brüste dort. Da stellt sich die berechtigte Frage, womit die Herren gedacht haben: mit dem Hirn wohl eher nicht. Die Studie zeigte weiters, dass sich die Männer damit auf gewisse Weise an sich selbst aufgeilen. Was wir uns vielleicht so vorstellen können: Ein Nachmittag auf der Couch, draußen regnet es, drinnen regt sich was. Eine kleine Lust, eine große Idee: Man könnte ja jetzt seinen Schwanz aus der Hose holen und ins rechte Licht-Bild rücken. Schon beeindruckend, wie er da im Kerzenlicht herumsteht. Hat was. Starke Ansage.

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