Zentrum der Lust: Mit dem Becken "tanzen"
Bewegung ist gesund – auch beim Sex. Das mag jetzt nach einem heftigen „Jo, eh!“ klingen, aber ich meine etwas anderes. Nämlich nicht die Tatsache des engagierten Herumturnens im Sinne einer Leistungsschau oder verhaltensauffälligen Verkehrsbetriebs. Sondern vielmehr die so wichtigen „kleinen“ Bewegungen, auch tief drin. Anspannen, entspannen, schaukeln und wippen. Gerade Frauen sind sich oft nicht bewusst, wie bedeutend ein „bewegtes Becken“ als ultimatives Lustzentrum ist. Bewegungsraum ist Spielraum – ein geschmeidiges Becken fördert genussvollen Sex. Damit im Zusammenhang: Rhythmus. Zwischen einem Anspannen und Entspannen, was wiederum an bewusstes Atmen geknüpft ist. Tief einatmen, gut ausatmen.
Doch zunächst ein paar Gedanken zum Thema „Spannung“: Sexuelle Erregung braucht immer ein gewisses Maß an Muskelspannung, was beim Geschlechtsverkehr spürbar wird – im Hintern, im Bauch und sogar im Hals, im Gesicht oder Kiefer. Nicht umsonst heißt es ja „sexuelle Spannung“. Deshalb schauen manche Menschen beim Vögeln drein, als hätte sie gerade eine Hornisse gestochen. Dieser gequält-verzerrte Blick! Dabei ist es nur die pure Lust, die erlöst werden möchte. Irgendwann kommt dann dieser Punkt, an dem sich das Gefühl entwickelt, man würde in der Sekunde zerreißen, beben und irgendwie erstarren – die Sehnsucht nach Entspannung (= Orgasmus) ist akut. Wer jedoch diesem Anspannen kein Entspannen entgegensetzen kann, also im angestrengten „Halten“ verharrt, wird kaum Befriedigung erfahren. Das trifft auch auf Männer zu. Der Penis wird mittels Muskelspiel, vom Becken ausgehend, gesteuert. Ein Zuviel der Anspannung kann kontraproduktiv wirken. Eine bessere Wahrnehmung des Beckens hilft daher bei vorzeitiger Ejakulation. Womit wir wieder bei der Bewegung angelangt wären, und beim Rhythmus. Hier spielen der Beckenboden und seine Muskulatur eine tragende Rolle, werden aber oft vernachlässigt. Man tut etwas für Bauch, Beine Po – aber vergisst darauf, dass diese Muskulatur für Penis und Vagina unverzichtbar sind. Eine Frage der Wahrnehmung.
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