Efeu macht ein Holzgitter ebenso schnell blickdicht wie die Clematis. Doch Vorsicht! Wer einmal Efeu in seinem Garten hat, wird ihn nicht mehr los. Nur die grün-weißen Sorten sind etwas weniger dominant.
Kraftvoll
Wer seine Pergola begrünen will, kann Blauregen setzen. „Weil er Holz leicht zerdrückt, eignet er sich eher für Metallgerüste. Aber Achtung: Regenrinnen dürfen nicht in seine Nähe kommen“, warnt die Gartenexpertin. Schlinger wie die Glyzinie ranken sich an Seilen empor, müssen aber an waagrechten Stützen festgebunden werden. „Sobald Schlinger, zu denen die schwarzäugige Susanne oder die Bohnen zählen, waagrecht wachsen, muss man die Pflanze festbinden“, gibt Fürtbauer zu bedenken. „Wer die Möglichkeit hat, statt eines flachen Dachs ein leicht abgeschrägtes zu bauen, sollte das deshalb tun.“
Auf Pergolen macht sich auch Wein gut – egal ob wilder oder echter. Beide sind Ranker, die mit ihren Halteorganen die Gerüste umschlingen. Der Vorteil des wilden Weins: Er ist weniger anfällig für Mehltau. Sein Nachteil: Er bildet Haftplättchen aus – ähnlich wie der Efeu, der Haftwurzeln erzeugt –, die in Spalten von Hausfassaden eindringen und so Schäden verursachen können. Zudem bekommt man Haftwurzeln nur schwer von der Wand wieder weg – sie bleiben ein ewiges Andenken.
Auch Kletterrosen sind eine gute Wahl für Pergolen: „Sie flechten ihre Triebe in das Klettergerüst ein, müssen aber zum besseren Schutz angebunden werden“ , weiß die Gartenexpertin. Kletterrosen mögen es sonnig, aber nicht unbedingt südseitig – und wie der Blauregen braucht man Geduld, bis sie endlich blüht. Übrigens: Das Holz der Pergola sollte nie direkt Kontakt zur Erde bekommen, weil es sonst leicht fault.
Als reine Schattenspender dienen Clematis, die an Drahtseilen oder nicht zu engen Gittern mit einer Maschenweite von mindestens sieben Zentimeter gedeihen. Auch der Rosa Strahlengriffel schützt früh im Jahr vor praller Sonne.
Einige Kletterer sind nicht nur schön – man kann ihre Früchte auch ernten, wie zum Beispiel die Käfer- oder Feuerbohnen, die uns die Freude machen, kräftig rot zu blühen. Gärtner sind besonders von der Mini-Kiwi begeistert: „Wespen mögen sie ebenso wenig wie Würmer, sie wird so gut wie nie faul und macht wenig Mist.“ Übrigens: Mini-Kiwis gibt es meist nur noch als selbstfruchtende Sorten – wer Erträge steigern will, kann männliche Mini-Kiwi dazusetzen.
Essbare Alternativen sind Kletterbrombeeren, die wie Rosen und andere Spreizklimmer festgebunden werden müssen. Oder die mexikanische Minigurke, die wie die Clematis als Ranker Halteorgane ausbildet und sich ihren Weg selbst ebnet.
Rechtsdrehend
Zwei Tipps hat Fürtbauer noch „Wer Kletterer wie die lila blühende Trichterwinde in einem Blumentopf wachsen lässt, dem kann passieren, dass der Wind sehr viel Druck auf die flachen Gitter aufbaut und sie umwirft.“ Bei Rankern sollte man zudem darauf achten, ob sie rechts- oder linksdrehend sind, wenn man ihnen „Rankhilfe“ leisten will. „Wer linksdrehende Bohnen rechtsherum um den Draht wickelt, wird die Pflanze nicht unterstützen.“
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