Nicht lustig: Kostüme können die Haut von Haustieren reizen
Hunde und Katzen finden selten Gefallen am Narrentreiben. „Unsere Vierbeiner sind wesentlich geräuschempfindlicher als wir, daher sollten sie vom Faschingstreiben unbedingt verschont bleiben", sagt Veronika Weissenböck von Vier Pfoten. Auch vom Kostümieren der Haustiere hält die Tierschutzorganisation nichts - aus unterschiedlichen Gründen.
Verletzungsgefahr im Getümmel
Menschenansammlungen sind in der Regel eine Zumutung für Vierbeiner. Im Getümmel werden sie leicht übersehen und versehentlich getreten. Es besteht auch das Risiko, dass Hunde vor Schreck oder Schmerz zuschnappen. Außerdem lässt sich kaum verhindern, dass die Haustiere Essensreste vom Boden auffressen, was zu Magenverstimmungen bis hin zu Vergiftungen führen kann, befürchtet Weissenböck.
Nicht zuletzt zählen laute Geräusche zu den häufigsten Stressauslösern bei Hunden. Die Tiere hören Frequenzen von 15 bis 50.000 Hertz, Menschen nehmen nur Frequenzen zwischen 20 und 20.000 Hertz wahr. Hunde sollten dem belastenden Wirbel beim Faschingsumzug oder auf Partys nicht ausgesetzt werden.
Keine Verkleidung
Die Tierschutzorganisation rät darüber hinaus davon ab, Hunde zu verkleiden. „Zunächst ist die Vermenschlichung des Tieres durch absurde Kostümierungen nicht artgemäß. Eine solche Vermenschlichung macht den Tieren keinen Spaß - amüsieren wir uns nicht auf ihre Kosten", ärgert sich Weissenböck. Die Expertin erklärt weiter: "Auch sonst raten wir dringend davon ab, Hunde oder andere Tiere zu verkleiden. Das schränkt nicht nur ihre Bewegungsfreiheit ein, sondern verhindert auch die Kommunikation mit Artgenossen.“
Vier Pfoten beruft sich auf Tierärztinnen und -ärzte, die vor konkreten körperlichen Beschwerden durch Kostüme warnen. Reiben die Materialien auf der Haut, kann das gesundheitliche Probleme verursachen. Am häufigsten reagiert die Hundehaut in Form der sogenannten atopischen Dermatitis, einer Hauterkrankung, die durch allergische Reaktionen ausgelöst werden kann.
Rückzugsmöglichkeiten und Begleitschutz
Expertin Weissenböck hat konkrete Tipps für die letzten Narrentage dieses Jahres: „Haustierhalterinnen und -halter sollten ihren Tieren während der Faschingszeit Ausweichmöglichkeiten bieten oder sie in ruhigen Räumen mit geschlossenen Fenstern unterbringen und dafür sorgen, dass sie nicht alleine sind.“
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