Tiercoach: So kommen Hund und Katze gut durch die Weihnachtszeit

Ein süßer Cavalier King Charles Spaniel steht verloren auf einem Weihnachtsmarkt.
Nicht alle Hund wollen mit zum Punschstand, Weihnachtsdekoration birgt auch für Katzen Gefahren.

Während für Christen mit dem ersten Adventsonntag gerade das neue Kirchenjahr begonnen hat und die Ankunft des Herren besinnlich erwartet wird, kann der profane Rummel rund um Heiligabend kaum noch größer werden.

„Die Vorweihnachtszeit und Silvester bedeuten mehr als einen Monat Auszeit vom Alltag. Das geht auch an Haustieren nicht spurlos vorüber“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach gibt Tipps, wie Vierbeiner vom Trubel draußen möglichst verschont bleiben, und Gefahren drinnen vermieden werden.

„Es gibt immer wieder stressige Lebensphasen. Aber im Advent ist die Hektik allgegenwärtig“, sagt Reitl und appelliert an Haustierbesitzer, ihre Vierbeiner auch jetzt „in der Prioritätenliste ganz oben zu sehen – neben Partnern und Kindern“. 

So will der Besuch eines Christkindelmarkts wohl überlegt sein. Die wenigsten Hunde mögen Menschenansammlungen; es besteht Leinen- und Maulkorbpflicht. Vor allem kleine Rassen werden im Gedränge um den Punschstand leicht übersehen. 

Kälte kann krank machen 

Zudem sind nicht alle tierischen Begleiter ausreichend vor den frostigen Temperaturen geschützt. Ein kalter Boden kann krank machen. Welpen mit kaum Fell am Bauch und immunschwache Senioren können sich eine Blasenentzündung, Gelenkprobleme oder eine Erkältung zuziehen. 

„Zumindest für kleine Hunde gibt es coole Rucksäcke“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Es sollte freilich respektiert werden, wenn der Vierbeiner lieber zu Hause bleibt – alleine oder in Gesellschaft. Reitl: „Man muss abwägen, was dem Hund am besten tut.“

Doch auch daheim kann die vorweihnachtliche Stimmung getrübt werden. „Deko kann für Hunde und Katzen zur Gefahr werden“, sagt der Zoodoc. 

Lametta und Engelshaar können sich um die Pfoten wickeln, verschluckt verletzen sie den Darm. Gehen Glaskugeln zu Bruch, drohen Schnittwunden. Flackernde Kerzen auf dem Adventkranz, die magisch anziehen, sind brandgefährlich. Angeknabberte Lichterketten können einen Stromschlag versetzen. 

Weihnachtssterne, Stechpalme und Mistel, die im Magen landen, lösen Vergiftungen mit Erbrechen, Durchfall bis zu neurologischen Problemen aus. Birkenzucker, in Keksen verbacken, kann den Insulinspiegel lebensbedrohlich senken. Auch Schokolade mit hohem Kakaoanteil kann einen medizinischen Notfall verursachen.

„Große Kliniken bieten im Internet seriöse Schokorechner an“, sagt Reitl. Mit dem Tool können Haustierbesitzer abschätzen, ob die verzehrte Menge an Theobromin bedenklich ist und Handlungsbedarf besteht. Der KURIER-Tiercoach schließt: „Das Notdiensttelefon ist ein Flaschenhals. Es sollte für schwere Fälle frei bleiben.“

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