Forscher der Northwestern University analysierten alle Geburten in den USA von 2015 bis 2021 sowie alle Geburten in Kalifornien von 2015 bis 2022. Sie stellten fest, dass die Geburtenrate Anfang des Jahres 2020, als die Lockdowns begannen, langsam absank - unter anderem, weil weniger Frauen aus dem Ausland in die Staaten immigrierten. Jedoch stieg die Kurve 2021 wieder und es wurden im Schnitt sogar 46.000 Babys mehr geboren als vor der Pandemie.
Mögliche Gründe
Bei den Schwangeren handelte es sich hauptsächlich um Erstgebärende und Frauen mit einem Hochschul-Abschluss, die mit höherer Wahrscheinlichkeit vom Homeoffice-Arbeiten profitierten. Der Anstieg bei der Fruchtbarkeit - der bis in den Sommer 2022 anhielt - sei die "erste große Umkehr bei rückgängigen Fertilitätsraten in den USA seit 2007", schreibt Studienautor Hannes Schwandt.
Als mögliche Gründe führt er das finanzielle Unterstützungsprogramm der US-Regierung an, aber auch die Flexibilität durch das Arbeiten von Zuhause. So verpassten Schwangere in dieser Zeit keine großen Reisen oder sozialen Aktivitäten, weil diese einfach nicht stattfanden. Und sie gaben auch kein Geld dafür aus.
Die Ergebnisse legen nahe, dass mehr Flexibilität am Arbeitsplatz zu einer höheren Geburtenrate beitragen könnte. Bei Frauen ohne College-Abschluss, die eher nicht ins Homeoffice wechseln konnten, ging die Geburtenrate in derselben Zeit weiter zurück. In den USA sank die durchschnittliche Anzahl der Kinder pro Frau in den vergangenen 15 Jahren von 2,1 auf 1,6. Die Studie zeige auch, wie stark man auf Zuwanderung angewiesen sei, so Schwandt.
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