Um den Nachzipf erfolgreich hinter sich zu bringen, braucht es nicht zwingend die Unterstützung von Profis. „Wichtig ist, dass man einen guten Lernplan hat“, weiß der Mentaltrainer. Das beginnt bei der Organisation des Lernplatzes und der Unterlagen und reicht über die richtige Zeiteinteilung bis hin zur Vermeidung von Ablenkungen. „Wenn man sich zum Lernen hinsetzt, sollte man dranbleiben und alle Ablenkungen, in erster Linie das Handy, wegräumen.“ Auch wichtig: Wiederholungen einplanen. Nur so kann man Wissen festigen. Kontraproduktiv: Oberflächlich in Büchern schmökern.
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Koller empfiehlt, sich täglich eine To-do-Liste anzufertigen: „Mit neuen Lerninhalten und Wiederholungen, die am Programm stehen.“ Fürs Lernen sollte man täglich drei Stunden einplanen, fürs Wiederholen rund 45 Minuten. Hakt man die Aufgaben abends ab, macht sich ein gutes Gefühl breit. „Erfolgserlebnisse motivieren und wirken gut gegen Nervosität.“
Stichwort Nervosität: Die wächst unmittelbar vor der Prüfung oft ins Unermessliche. Je näher der Termin rückt, desto wichtiger ist es, „sich mit den richtigen Gedanken zu beschäftigen.“
Gedanken gut steuern
Visualisierungen können Wunder wirken: „Wenn ich mir vorstelle, wie erleichtert ich nach der Prüfung sein werde, wie ich mich belohnen und meinen Eltern die gute Nachricht überbringen werde, stärkt das die Zuversicht und nimmt der Angst die Kraft.“ Das menschliche Gehirn reagiert automatisch positiv auf die guten Geschichten im Kopf. Auch wenn sie in dem Augenblick nur ausgedacht sind. Fokussiert man das Negative, droht eine Kaskade negativer Gedanken, die auf einen einprasseln. Dabei ist Angst per se nichts Schlechtes. „Sie schickt dem Körper Energie, um Herausforderndes zu meisten. Ist sie übersteigert, stellt der Körper auf Blockade um. Im schlimmsten Fall ist man dann bei der Prüfung komplett blank.“ Am Tag vor der Prüfung nochmals alles durchzugehen, empfiehlt Koller nicht. „Man soll es sich da lieber gut gehen lassen.“ Heißt: Raus in die Natur, ab ins Kino und auf andere Gedanken kommen.
Und wenn’s nicht klappt? „Das Leben besteht aus Höhen und Tiefen“, sagt der Experte. „Auch wenn es unmittelbar nicht hilft: Wenn man auf Momente blickt, in denen man gescheitert ist, sind das retrospektiv oft die prägendsten.“
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