Ballaststoff aus Stärke
So etwas ähnliches dürften sich die Entwickler der "FiberX" gedacht haben. Wissenschaftler der RMIT-Universität in Australien haben jedenfalls ein modifiziertes Stärkeprodukt entwickelt, das Lebensmitteln zugesetzt werden kann, ohne deren Geschmack, Farbe oder Textur zu beeinträchtigen. Damit würden Pizza und Kuchen gesünder werden, argumentieren sie.
"Wir können jetzt Lebensmitteln wie Weißbrot und anderen Grundnahrungsmitteln zusätzliche Ballaststoffe hinzufügen, ohne den Geschmack oder die Textur zu verändern, was bisher eines der Hauptprobleme bei vielen handelsüblichen Ballaststoffzusätzen war", sagt der Lebensmitteltechnologe Asgar Farahnaky, außerordentlicher Professor der RMIT University: "Unser Produkt ist nach der Zugabe nicht einmal spürbar. Es ist so, als würden die Eltern Gemüse in der Mahlzeit ihrer Kinder verstecken, um sie nahrhafter zu machen."
Umwandlung
Zur Herstellung von FiberX veränderten die Wissenschaftler die ursprüngliche Struktur der Stärke auf molekularer Ebene, bevor sie sie mit Verdauungsenzymen testeten, um zu sehen, wie sie sich im Verdauungssystem des Körpers verhalten würde.
"Sobald die resistente Stärke diesen Prozess durchlaufen hat, muss sie ein hohes Maß an Resistenz aufweisen, um als erfolgreiche Umwandlung in Ballaststoffe zu gelten", sagt die Lebensmittelwissenschaftlerin Mahsa Majzoobi von der RMIT University. Rund 80 Prozent der ursprünglichen Stärke können mit dieser Methode in Ballaststoffe umgewandelt werden. Das Team sucht nun nach umweltfreundlicheren, chemiefreien Methoden für diese Umwandlung, bevor FiberX in größerem Maßstab und in Serie produziert wird.
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